Rheinische Post Ratingen

Freilichtb­ühne startet in die neue Saison

Diesmal steht „Peter Pan“auf dem Programm. Die Geschichte der Naturbühne bietet aber mehr als Kinderstüc­ke.

- VON MARITA JÜNGST

RATINGEN Für viele Schüler-Generation­en war der Besuch der Freilichtb­ühne am Blauen See eine willkommen­e Abwechslun­g vom Schulallta­g. Mit der ganzen Klasse und Proviant im Gepäck führte der jährliche Ausflug zur Aufführung eines der Kinderstüc­ke. Nach ein paar Jahren Unterbrech­ung ist das auch heute wieder so. In diesem Jahr können sich die Kinder auf „Peter Pan“freuen. Los geht’s Pfingsten. Und selbstvers­tändlich sind nicht nur Schulklass­en gern gesehene Gäste an der Naturbühne, sondern auch Eltern mit ihren Kindern.

Die Geschichte des Theaters am Blauen See begann nach dem Zweiten Weltkrieg. Damals hatten kreative Köpfe die Idee, aus dem stillgeleg­ten Kalksteinb­ruch eine Theaterbüh­ne zu machen. Initiator war der Ratinger Schauspiel­er Fritz Theuring. Das erste Theaterstü­ck, das auf der Naturbühne aufgeführt wurde, war 1949 „Old Surehand“. Ab 1952, jeweils von Mai bis September, wurde die Naturbühne gemeinsam vom Kreis Mettmann und der Stadt Ratingen betrieben.

Neben den Kinderstüc­ken wurden auch immer wieder die Geschichte­n von Winnetou und Old Shatterhan­d auf der Bühne am Blauen See aufgeführt: die sogenannte­n Karl-May-Festspiele. Die Schauspiel­er kamen aus Elspe von den dortigen Karl-May-Festspiele­n. Mit dabei der Winnetou-Darsteller schlechthi­n: Pierre Brice, der Jahre nach den Verfilmung­en noch einmal das Pferd sattelte, um auf seinem Pferd „Iltschi“über die Naturbühne zu galoppiere­n. 1994 war dann Schluss mit den Cowboys und Indianern am Blauen See.

Zwischenze­itlich eroberten die Techno-Freunde die idyllisch gelegene Freilichtb­ühne, um einen Tag im Jahr von mittags bis abends durchzufei­ern. Und auch ein OpenAir-Kino versuchte sich zwei Som- mer lang an diesem Standort. Doch das Wetter spielte nicht mit, die Besucher blieben aus. Vorbei war’s mit dem Kino unter freiem Himmel.

Die Kinderstüc­ke gibt es nun seit 1952. Und was haben die Kinder am Blauen See nicht schon alles gesehen: „Der gestiefelt­e Kater“, „Max und Moritz“, Pippi Langstrump­f“oder „Petterson und Findus“. Heute zeichnet das Theater Concept für die Stücke verantwort­lich. In diesem Jahr steht nun „Peter Pan“auf dem Programm. Erste Aufführung ist am 4. Juni, die letzte für die Saison am 8. Oktober.

Die öffentlich­en Vorstellun­gen finden an den Spieltagen jeweils ab 15.30 Uhr statt, und zwar bei jedem Wetter. Denn die Naturbühne verfügt über 1200 überdachte Sitzplätze. So sitzen zumindest die Zuschauer im Trockenen, wenn es regnet. Die Schauspiel­er jedoch dürfen nicht zimperlich sein, sie müssen auch bei schlechtem Wetter auf die nicht überdachte Bühne. Tickets für das Familienth­eater-Erlebnis bekommen Besucher direkt unter http://shop.theatercon­cept.de im Webshop oder an allen bekannten Vorverkauf­sstellen.

Das Stück „Peter Pan“, die Geschichte des Jungen, der nie erwachsen werden wollte, eignet sich nach Angaben des Veranstalt­ers für Kinder ab drei Jahre. Aber auch ältere Kinder und Erwachsene dürften ihren Spaß an den Abenteuern im Nimmerland haben.

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QUELLE: STADTARCHI­V/BILD: H.D. WURM Pierre Brice rettet als Winnetou ein Mädchen aus einem brennden Haus.
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RP-ARCHIVFOTO­S (2): ACHIM BLAZY Für einige Jahre war die Naturbühne Blauer See auch Ziel der Techno-Fans.
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Pippi Langstrump­f kehrte mit immer neuen Abenteuern mehrfach auf die Naturbühne zurück.

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