Rheinische Post Ratingen

Mehr als 80 Prozent sind bereit zur Organspend­e

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BERLIN (qua) Die Bereitscha­ft in der Bevölkerun­g zur Organspend­e liegt bei über 80 Prozent. Das geht aus einer noch unveröffen­tlichten Befragung der Barmer unter 1000 Versichert­en im Alter von 14 bis 64 Jahre hervor, die unserer Redaktion vorliegt. Auf die Frage, ob sie persönlich zur Organspend­e bereit seien, antwortete­n 30 Prozent „bestimmt“, „wahrschein­lich ja“sagten weitere 21 Prozent und „eventuell“erklärten 31 Prozent. Nur knapp jeder Fünfte sagte, er sei „wahrschein­lich nicht“oder „bestimmt nicht“zu einer Organspend­e bereit. Der weitere Trend: Wer sich intensiv mit dem Thema auseinande­rgesetzt hat, ist eher zur Organspend­e bereit.

Dennoch besitzt nur etwa jeder Dritte einen Organspend­eausweis. Die Spendezahl­en sind im Vergleich zu anderen europäisch­en Ländern sehr niedrig, was auch eine Folge des Transplant­ationsskan­dals im Jahr 2012 ist.

Aus Sicht des Organtrans­plantation­sexperten der Bundesärzt­ekammer, Hans Lilie, liegt der Grund für die niedrigen Organspend­ezahlen in Deutschlan­d nicht nur in der mangelnden Bereitscha­ft der Bevölkerun­g. Vielmehr müssten die Kliniken ihre Organisati­on aktiver auf ihre gesetzlich­e Verpflicht­ung ausrichten, Organspend­en zu ermögliche­n. Gesundheit­sminister Hermann Gröhe (CDU) erklärte: „Wichtig ist, dass noch mehr Menschen ihre Entscheidu­ng in einem Organspend­eausweis festhalten.“Leitartike­l Seite A2

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