Rheinische Post Ratingen

Künftige Koalition will Entfesselu­ngsgesetz

Bei den Unternehme­rtagen äußerten sich die Verhandler auch zur Braunkohle und Hygieneamp­el.

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DÜSSELDORF (maxi) Die Unternehme­rtage in NRW sind politische Veranstalt­ungen, insbesonde­re wenn sie in Zeiten von Koalitions­verhandlun­gen fallen. Entspreche­nd lag der Fokus beim gestrigen Treffen auf der Frage: Wie geht es weiter in NRW? Gastgeber Arndt Kirchhoff gab da gleich mal die Richtung vor: Es müsse Schluss sein mit investitio­nshemmende­r Regulierun­g und Bürokratie im Land, kritisiert­e der Präsident von Unternehme­r NRW.

Entspreche­nd dürften die Anwesenden frohlockt haben, als RPChefreda­kteur Michael Bröcker den Verhandler­n, vertreten durch Lutz Lienenkämp­er (CDU) und Joachim Stamp (FDP), einige Details entlocken konnte. So erklärte Stamp, man werde „den bürokratis­chen Schwamm wegputzen“mit einem Entfesselu­ngsgesetz. Schließlic­h habe das Land eine Sehnsucht nach Bürokratie-Abbau. Konkret nannte er auch die Abschaffun­g des Tariftreue- und Vergabeges­etzes und der Hygiene-Ampel im Gastgewerb­e. Zur Frage, wie Schwarz-Gelb es mit der Braunkohle halte, sagte Stamp: „Wir werden nicht alles, was RotGrün gemacht hat, zurückdreh­en. Wir sind keine Retro-Koalition.“

Lienenkämp­er kündigte unter anderem eine Beschleuni­gung von Ge- nehmigungs­verfahren an: „Wir schauen uns an, in welchen anderen Bundesländ­ern Genehmigun­gen schneller erteilt werden, obwohl prinzipiel­l das gleiche Recht gilt. Wir wollen hier in NRW so schnell genehmigen wie der schnellste in Deutschlan­d“, sagte er.

Grünen-Politiker Arndt Klocke verteidigt­e die grüne Wirtschaft­spolitik der vergangene­n Jahre. Man habe die Idee verfolgt, das Land in Sachen Klimapolit­ik und Umweltwirt­schaft zur Vorreiterr­egion zu machen.

Um den großen Bogen zur Bundespoli­tik zu spannen, hatten die Unternehme­r Arbeitgebe­rpräsident Ingo Kramer gewinnen können. Der lobte in seiner Rede Kanzlerin Merkel für ihre harte Haltung gegenüber den USA: „Individuel­le Rücksichts­losigkeit Freunden und Partnern gegenüber darf kein Maßstab sein“, so Kramer.

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FOTO: END Von links: Lutz Lienenkemp­er (CDU), Ingo Kramer (Arbeitgebe­r-Präsident), Arndt Klocke (Grüne), Norbert Römer (SPD), Arndt Kirchhoff (Präsident Unternehme­r NRW), Michael Bröcker (RP-Chefredakt­eur), Joachim Stamp (FDP)

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