Rheinische Post Ratingen

Auch Sascha Zverev scheidet in Paris aus

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PARIS (sid) Auch Hoffnungst­räger Alexander Zverev (20) ist bereits in der ersten Runde der French Open ausgeschie­den und hat das schwächste Abschneide­n der deutschen Tennisprof­is in Paris seit 2008 besiegelt. In einer Hängeparti­e über zwei Tage musste sich der an Position neun gesetzte Zverev dem 13 Jahre älteren Linkshände­r Fernando Verdasco (Nummer 37 der Weltrangli­ste) mit 4:6, 6:3, 4:6, 2:6 geschlagen geben.

Nach 2:53 Stunden verwandelt­e der Spanier auf dem Court Philippe Chatrier seinen ersten Matchball. Vor lauter Frust hatte Zverev zuvor nach dem vorentsche­idenden Break im vierten Satz zum 0:2 sein Racket auf den Boden geschleude­rt, es dann vollends zerbrochen – und dafür eine Verwarnung kassiert. Insgesamt gab der 1,98-m-Schlaks acht Mal sein Service ab.

„Sascha ist zu passiv und überlässt Verdasco quasi den ganzen Platz. Und der bedankt sich“, hatte Eurosport-Experte Boris Becker während der Begegnung kritisiert. Zverev unterliefe­n insgesamt 49 unerzwunge­ne Fehler, er wartet damit weiter darauf, die zweite Woche bei einem der vier Grand-Slam-Turniere zu erreichen. Die Partie war am Montagaben­d wegen Dunkelheit nach dem zweiten Satz abgebroche­n und auf Dienstag verschoben worden. Alexander Zverev, der erstmals als Top-Ten-Spieler in ein Grand-Slam-Event gestartet war, hatte vor anderthalb Wochen in Rom seinen ersten Masters-Titel geholt und galt in Roland Garros als Mitfavorit. Zverev war als einziger Spieler neben Paris-Rekordsieg­er Rafael Nadal (Spanien) mit mehr als einem Sandplatzt­itel 2017 an die Seine gereist. Doch bei der Fortsetzun­g des Matches - rund 17 Stunden nach dem Abbruch am Montag - agierte der Hamburger zu fehler- haft. Damit steht beim bedeutends­ten Sandplatzt­urnier Carina Witthöft (Hamburg) als bislang einziger deutscher Profi in der zweiten Runde. Acht DTB-Starter sind bereits gescheiter­t – darunter neben Alexander Zverev auch die topgesetzt­e Angelique Kerber (Kiel). Am dritten Turniertag erwischte es auch Philipp Kohlschrei­ber (Augsburg) und Mona Barthel (Neumünster).

Seit 2008 waren in Paris immer mindestens sechs deutsche Profis in die zweite Runde gekommen. In Roland Garros ist das schlechtes­te Abschneide­n seit neun Jahren nicht mehr zu verhindern.

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