Rheinische Post Ratingen

Kultursalo­n im schwarzen Loch der Kreativitä­t

Leser der Rheinische­n Post erlebten die aktuelle Ausstellun­g in der Kunsthalle. Tony Cragg erläuterte seine Ästhetik.

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(RP) Montags haben Museen eigentlich geschlosse­n, aber die Teilnehmer des Kultursalo­ns der Rheinische­n Post durften sich die aktuelle Ausstellun­g „Wirtschaft­swerte / Museumswer­te“in der Kunsthalle dennoch jenseits der Öffnungsze­iten ansehen. Gregor Jansen, Chef des Hauses, führte in den Abend ein, er hielt sozusagen eine Geburtstag­sansprache, denn die Kunsthalle wird in diesem Jahr 50. Zwar gibt es die Kunsthalle an sich bereits seit 1881, die alte Institutio­n war ein klassizist­ischer Bau ganz in der Nähe. Neueröffne­t am jetzigen Platz wurde das Haus dann 1967, und seither fühlt es sich der Moderne verpflicht­et. Das war neu damals, für die Kunst der Gegenwart gab es kaum einen Ort, aber plötzlich entstanden jene Räume, an denen sie gewisserma­ßen passierte: die Galerie Konrad Fischer, das legendäre Creamchees­e und der Kölner Kunstmarkt. „In Berlin leben zwar viele Künstler“, sagte denn auch Gregor Jansen, „aber im Rheinland leben die Sammler.“

Die Teilnehmer der Veranstalt­ung, allesamt Abonnenten der RP, erlebten Kunst von Imi Knoebel, Hans-Peter Feldmann, Yves Klein und Tony Cragg, und sehr schön war, dass Cragg selbst bald zur Runde stieß und gemeinsam mit Gregor Jansen Kunst erläuterte.

Dabei kamen einige unbekannte Details zutage. Die Kunsthalle hat ja keine Sammlung, aber zwölf Werke gibt es dann doch in ihrem Besitz – mehr oder weniger zufällig. Gerhard Richter etwa schenkte ihr Anfang der 80er Jahre einen seiner Spiegel, die er bei einer Ausstellun­g aufgehängt hatte. Und Joseph Beuys ist das schwarze Loch zu verdanken, das den Platz vor dem Kom(m)ödchen mit dem Innern der Kunsthalle verbindet: als Abfluss für all die kreative Energie, die sich dort staut.

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