Uwe Barschel überlebt Flugzeugabsturz
Uwe Barschel hatte einen langen Tag hinter sich. Der Ministerpräsident Schleswig-Holsteins kam am späten Abend des 31. Mai 1987 aus Bonn, wo er mit Bundeskanzler Helmut Kohl die Grundzüge des Wahlkampfs zur Landtagswahl besprochen hatte. Er saß in einer Cessna, deren Piloten die Landebahn in Lübeck-Blankensee ansteuerten, als die Maschine plötzlich einen 16 Meter hohen Funkmast streifte, ins Trudeln geriet und brennend ins Feld stürzte. Die beiden Piloten starben am Unfallort, ein Leibwächter Barschels später im Krankenhaus. Die Retter trafen an der Unglücksstelle auf einen Überlebenden: Barschel hatte sich selbst durch ein Loch im Rumpf ins Freie retten können. „Landesvater stürzt vom Himmel“, titelten die Zeitungen. Schnell wurden schon damals Gerüchte über ein Mordkomplott gegen Barschel laut. Die späteren Ereignisse im selben Jahr – Barschels Verwicklung in die Bespitzelungsaffäre gegen seinen Herausforderer Björn Engholm und nicht zuletzt sein mysteriöser Tod im Oktober 1987 im Hotel Beau Rivage in Genf – befeuerten die Verschwörungstheorien noch weiter. Als offizielle Unglücksursache gilt aber ein Pilotenfehler. Barschel überlebte, wurde einige Wochen später aus dem Krankenhaus entlassen und startete auf Krücken in den Wahlkampf, der die CDU in Schleswig-Holstein letztendlich die Macht kosten sollte.