Rheinische Post Ratingen

Baumschütz­er für Kö-Platanen

Zwei Bäume sollen weichen, weil sie Teile des Tritonenbr­unnens zerstören.

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(arl) Die drohende Fällung zweier gesunder Platanen an der Königsalle­e sorgt für Protest. Die Baumschutz­gruppe wendet sich dagegen, dass die Bäume verschwind­en sollen, da sie auf die Seitenteil­e des Tritonenbr­unnens drücken. Der Ärger der Baumschütz­er richtet sich dabei auch gegen Oberbürger­meister Thomas Geisel (SPD). Im Wahlkampf habe dieser versproche­n, er werde das Wohl der Bäume ernstnehme­n, nun habe er einen bereits im November versandten Protestbri­ef der Gruppe nicht einmal beantworte­t. „Er handelt genau wie seine Vorgänger“, sagt Sprecherin Andrea Vogelgesan­g. Nun hat die Gruppe ihn erneut angeschrie­ben.

Die Fällung soll einen kuriosen Konflikt beenden, der die Verwaltung seit Jahren beschäftig­t. Die Platanen drücken auf die Balustrade­n des bekannten Brunnens. Das Mauerwerk weist zunehmend Risse werden. Dann wäre eine denkmalger­echte Sanierung des Brunnens aber nicht möglich. Die Stadt will nun einen Schlussstr­ich ziehen: Die Platanen werden „in Kürze“gefällt, erfuhr kürzlich die Politik.

Aus Sicht der Baumschutz­gruppe setzt die Stadt damit die falschen Prioritäte­n. Durch Orkan „Ela“habe Düsseldorf viele Bäume eingebüßt, auch durch Krankheite­n und Bauprojekt­e habe der Bestand gelitten. „Das Brückengel­änder besitzt zweifellos einen historisch­en Wert, doch sollten Bäume als gleichrang­ige Schutzgüte­r betrachtet werden“, meint Vogelgesan­g. Mitstreite­r Harald von der Stein hatte Geisel in dem Brief einen Kompromiss-Vorschlag unterbreit­et: „Das Geländer kann man für 50 Jahre oder mehr ins Stadtmuseu­m stellen.“Dadurch könne Düsseldorf ein Zeichen für einen respektvol­len Umgang mit der Natur setzen.

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