Rheinische Post Ratingen

Forscher sind besorgt wegen Kuh-Rülpsern

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Es passiert alle paar Minuten. Doch man sieht und riecht es nicht: Kühe stoßen ein Gas namens Methan aus. Fachleute nennen diesen Vorgang „Ructus“. Man könnte auch sagen: Die Kuh rülpst. „Es ist aber kein Rülpser so wie bei uns Menschen, sondern eher ein Abatmen“, erklärt die Tier-Expertin Cornelia Metges. An sich sei das Gas Methan nichts Schlechtes. „Es kommt zum Beispiel auch in Sümpfen und im Meeresbode­n vor. Wir Menschen brauchen das Methan sogar“, sagt die Forscherin. Gäbe es das Methan und andere Gase nicht, wäre unser Planet unbewohnba­r. Denn die Gas-Teilchen können eine bestimmte Art von Strahlung aufnehmen. Und so bleibt es auf der Erde angenehm warm. Doch mit der Zeit hat sich immer mehr Methan und anderes Gas in der Atmosphäre angesammel­t. Auf der Erde ist es noch wärmer geworden. Viele Forscher denken, dass das auch etwas mit den Kühen zu tun hat. Denn auf der Erde leben immer mehr Rinder. Mittlerwei­le sind es viele Millionen. Und alle erzeugen Methan, wenn sie Heu, Stroh oder Gras verdauen. Dabei können die Kühe selbst gar nichts dafür. Verantwort­lich sind Bakterien, die im Magen von Rindern leben und bei der Verdauung helfen. Die Bakterien kommen auch bei Schafen und Ziegen vor. Sie produziere­n ebenfalls Methan. Forscher überlegen, was man tun kann, damit nicht zu viel Methan das Klima schädigt. „Eine Möglichkei­t ist das Futter“, sagt Cornelia Metges. Wenn die Tiere bestimmte Nahrung bekommen, entsteht in den Mägen weniger Methan. Außerdem suchen Forscher überall auf der Welt Rinder, deren Mägen schon jetzt wenig Methan produziere­n. Mit diesen Tieren wollen sie neue Rassen züchten. dpa

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FOTO: DPA Beim Verdauen erzeugen Rinder ein besonderes Gas: Methan.

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