Rheinische Post Ratingen

Houstons Cousine ist Dionne Warwick

-

Sängerin Whitney Houston wurde 1963 in Newark geboren. Ihre Mutter ist die Gospel-Sängerin Cissy Houston, ihre Cousine ist Dionne Warwick. Houston wurde 2012 tot in Beverly Hills gefunden. Regisseure Nick Broomfield und Rudi Dolezal drehten auch Dokus über Kurt Cobain, Falco und Freddie Mercury. Jahren wurde vor allem der USMarkt noch stark in Musik für Weiße und für Schwarze unterteilt, und Whitney Houston sollte für beide Gruppen attraktiv sein. Sie selbst hatte eigentlich R ’n’ B machen wollen und Funk, aber man wollte „keinen weiblichen James Brown“, wie man ihr mitteilte. Und so erfand man das Narrativ von der schwarzen Pop-Prinzessin, die von weißen Jungs wie Kevin Costner geliebt wird – siehe „Bodyguard“. Den größten Knacks ihrer Karriere, vielleicht ihres Lebens bekam sie dann 1989 bei den „Soul Train Awards“, als das schwarze Publikum sie auspfiff und als zu weiß beschimpft­e. Sie war getroffen, verletzt und gebrochen, und sie trug fortan nur mehr Perücken – sozusagen als Maske, als Schutz der Privatsphä­re. Whitney Houston ist der Popstar, von dem fast niemand je die echten Haare gesehen hat. Die Perücke war ihre Sonnenbril­le.

Jedenfalls: Was den Menschen Whitney Houston so traurig gemacht hat, ist von uns Musikhörer­n nicht zu ergründen. Wir sollten nicht länger über das reden, was sein könnte, sondern über das, was da ist: So eine Stimme! So ein Talent! Ihre Lieder bleiben in der Welt, zum Glück. Lachen, Wolke sieben und noch einmal: I Will Always Love You. Whitney – Can I Be Me, USA, 2017 – Regie: Nick Broomfield, Rudi Dolezal, 90 Min.

Newspapers in German

Newspapers from Germany