Wolfgang Brünker ist seit zehn Jahren ehrenamtlich für den Ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst tätig.
Einmal pro Woche steht im Kalender von Wolfgang Brünker ein Termin fest. Denn so regelmäßig besucht er als ehrenamtlicher Mitarbeiter des Kinder- und Jugendhospizdienstes einen jungen Mann mit einer lebensbedrohlichen Krankheit. „Zwei Stunden mindestens, manchmal wird es ein ganzer Nachmittag“, sagt Brünker.
Seit gut acht Jahren schon kennen sich die beiden eigentlich unterschiedlichen Männer. Brünker ist ein gut gelaunter 71-Jähriger, der junge Mann ist Mitte 20 und durch eine Krankheit meist auf sein Zimmer beschränkt. Dennoch verstehen sie sich bestens. „Die Treffen gehören zu unserer beider Alltag“, sagt Brünker, der vor zehn Jahren erstmals in Kontakt mit dem Hospizdienst kam. Damals war er noch Mitarbeiter eines großen Kölner Konzerns und engagierte sich auch im Beruf sozial. Als Schwerbehindertenvertreter kümmerte er sich um alles, was körperlich benachteiligte Arbeitnehmer im Job brauchen. Als Brünker in Ruhestand ging, suchte er nach neuem Input für sein Leben. Der Hospizdienst war zu dieser Zeit in seiner Gründungsphase und Brünker war sofort angetan. „Ich ging zu einer Veranstaltung und fragte, was ich tun könnte. Ich hätte alles gemacht, um zu helfen.“
Nach einigen Treffen mit der damaligen Koordinatorin und einigen Fortbildungen wurde er mit einem kranken Jungen bekannt gemacht, seinem ersten Kind, das er begleitete. Brünker erinnert sich gern an den Jungen. „Wir haben so viel Schönes zusammen erlebt. Wir tobten über Tische und Bänke und lachten viel.“
Als der Junge nach einigen Monaten starb, musste sich Brünker der Trauer stellen. Bei Supervisionen etwa, in denen die Betreuer unter fachlicher Führung alle Gedanken loswerden können. Für solche und andere Maßnahmen sorgt der Hospizdienst, um die Ehrenamtler gut auszubilden. „Wir lernen zum Beispiel, durch kreatives Gestalten alle noch vorhandenen Möglichkeiten der Kinder auszuschöpfen“, sagt Brünker.
Jetzt, nach zehn Jahren, hat er inzwischen mehrere Kinder und Jugendliche begleitet. Manche seien ihrer Krankheit erlegen, andere aber hätten sie überwunden, so dass sie wieder zur Schule gehen oder ar- beiten könnten. Nach dem offiziellen Abschluss der Begleitung bleiben viele Kontakte noch länger bestehen. „Mit einer Mutter habe ich den Geburtstag ihres Kindes noch lange an dessen Grab gefeiert“, sagt er. Mit anderen tauscht er sich hin und wieder schriftlich oder telefonisch aus.
Selbstverständlich sei das, sagt er, denn: „Wir ehrenamtli- cher Begleiter decken ja oft über einen längeren Zeitraum einen wichtigen Teil des Lebens mit ab. Das kann nicht abrupt abgeschlossen sein.“
Mit der Zeit nämlich wachse zwischen allen Beteiligten ein großes Maß an Vertrauen, was Brünker zu schätzen weiß. Er betont oft, wie gern er sich als ehrenamtlicher Begleiter im Kinder- und Jugendhospizver- ein engagiert. „Die Treffen mit den Kindern machen mich glücklich. Das Bisschen, was ich gebe, bekomme ich Hundert- und Tausendfach zurück.“
Ehrenamtliches Engagement ist für die ambulante Hospizarbeit eine tragende Säule. Abgestimmt auf die familiären Bedürfnisse ist das Hauptanliegen, dem erkrank-