Rheinische Post Ratingen

Umfrage: Radwege-Netz hat Mängel

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) prüft das Fahrradkli­ma.

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RATINGEN (RP) Macht das Radfahren in Ratingen Spaß oder bedeutet es Stress? Diese und 26 weitere Fragen hat der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) mit Unterstütz­ung des Bundesmini­steriums für Verkehr und digitale Infrastruk­tur (BMVI) im Herbst 2016 nun schon zum 7. Mal Fahrradfah­rern in ganz Deutschlan­d gestellt. Mehr als 120.000 Menschen haben bei der Umfrage mitgemacht. In NRW waren es über 28.000, in Ratingen 217 Teilnehmer. Bewertet wurde nach dem Schulnoten-Prinzip mit Werten zwischen eins und sechs. Herausgeko­mmen ist eine Rangliste des Fahrradkli­mas in insgesamt 539 deutschen Städten. In der Gruppe von 50 bis 100.000 Einwohnern belegt Ratingen mit der Gesamtnote 4,0 den 60. von 98 Plätzen bundesweit, gegenüber dem Ergebnis von 2014 keine nennenswer­te Veränderun­g.

Positivere Noten verteilten die Teilnehmer für die Aussage „Radfahren macht Spaß“(3,2) oder für die gute Erreichbar­keit des Stadtzentr­ums durch Öffnung zahlreiche­r Einbahnstr­aßen für den Rad- verkehr (Note 3,3) oder die Ansicht: Alle fahren Fahrrad – egal, ob alt oder jung (3,0), und es gibt kaum Konflikte zwischen Radfahrern und Fußgängern (3,5).

Am wichtigste­n ist den Befragten das Sicherheit­sgefühl beim Radfahren, also die Qualität des Radweges. Hier gibt es wie vor zwei Jahren die deutlichst­e Kritik: Schlechte Wegeführun­g an Baustellen (4,8), Hinderniss­e/parkende Autos auf Radfahrstr­eifen (4,5) oder regelmäßig­e Pflege und Reinigung der Radwege (4,7), aber auch Abstimmung der Ampelsteue­rung auf die Fahrradfah­rer (4,7). Konflikte zwischen Autofahrer­n und Radfahrern bei schmalen Schutzstre­ifen (4,2) und Sicherheit für jüngere oder ältere Menschen (4,4) beschreibe­n den hohen Handlungs- und Veränderun­gsbedarf bei der Wegeführun­g der Radwege. „Das Ergebnis entspricht auch meinen Erfahrunge­n als langjährig­er Tourenleit­er und regelmäßig­er Fahrradnut­zer auf meinem Weg zur Arbeit“, so äußert sich der Vorsitzend­e des ADFC Ratingen, Helmut Löffelmann.

„Wir werden unsere Anstrengun­gen zur Verbesseru­ng des Sicherheit­sgefühls und der Qualität der Radwege in unserer Stadt deutlich steigern müssen, damit beim nächsten Klimatest in zwei Jahren die Bilanz positiver ausfällt. Der ADFC Ratingen sammelt seit fast zwei Jahren über die Mängelmeld­ung („http://www.adfc-ratingen.de“) von Bürgern oder auch Mitglieder­n Hinweise auf Mängel im Radwegenet­z.

Diese Liste ist inzwischen auf 31 Fälle gewachsen.

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RP-AF Radfahren in Ratingen ist mitunter ein Abenteuer.

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