Rheinische Post Ratingen

Boes bleibt fehlerlos und ist der Schnellste

Hunderte Zuschauer sind begeistert von den Leistungen bei den Düsseldorf­er Reitertage­n auf dem Uhlenhof.

- VON CHRISTINE LESKA-OTTENSMANN

Mit einer hochklassi­gen Springprüf­ung der Klasse S** mit Siegerrund­e sind gestern Abend die Düsseldorf­er Reitertage auf dem Uhlenhof zu Ende gegangen. Strahlende­r Sieger vor Hunderten reitsportb­egeisterte­r Zuschauer wurde Marc Boes. Der Springreit­er des RFV Liedberg flog mit seinem 14-jährigen Wallach Bocelli förmlich durch die Siegerrund­e und gewann nach einem fehlerlose­n Ritt mit einer Zeit von 33,23 Sekunden – über fünf Sekunden Vorsprung vor der ebenfalls fehlerfrei­en Nadine Henschenma­cher aus Grevenbroi­ch. An die Siegerzeit kam nur Jan Hoffmann aus Overath heran, er leistete sich jedoch einen Abwurf und wurde Vierter. Boes hatte sich mit der zweitlangs­amsten Umlaufzeit für die Siegerrund­e qualifizie­rt. Hier schockte er aber seine sieben Kontrahent­en und triumphier­te somit zum dritten Mal in Folge. Sehr erfreulich: Antonia Weber vom gastgebend­en Verein konnte sich mit Linus als 13. auch platzieren. Grund zur Freude hatten auch ihre Vereinskol­legen Maximilian Peters, der unter anderem ein M*Springen gewann und Kreismeist­er in der LK 1-3 wurde, sowie Felix Buch, der ein M**-Springen für sich entschied.

Vier Tage lang präsentier­te sich der Reit- und Fahrverein Erkrath als perfekter Gastgeber bei optimalen Bedingunge­n. „Alles steht und fällt mit dem Wetter. Daher klopfen wir dreimal auf Holz, dass wir in diesem Jahr wieder so viel Glück hatten“, freute sich Hans Willi Weber, Hausherr des Pferdezent­rums Uhlenhof.

Ein Highlight dieses ReitsportS­pektakels war das S*-Springen um den Preis der Rheinische­n Post. Als Zehnter von 35 Teilnehmer­n war Hans Willi Weber Pferdezent­rum Uhlenhof Alexander Hufenstuhl (Süttenbach­er RSG) mit seinem achtjährig­en Wallach Lesodero auf den Parcours gekommen. Das Paar ritt kleine Wendungen und kurze Wege, übersprang die Hinderniss­e scheinbar mühelos und schaffte den Parcours ohne Fehler in 65,84 Sekunden. „In anderen Prüfungen waren wir schon zweimal Zweiter geworden. Es lief also vorher recht gut, daher hatte ich ein gutes Gefühl“, verriet Hufenstuhl. Allerdings musste er noch lange warten, denn es folgten 25 weitere Teilnehmer. Sie versuchten, diese fantastisc­he Zeit zu knacken. Hufenstuhl schaute zwischendu­rch immer mal wieder zu, konnte aber ganz gelassen sein – zumindest, bis Marc Boes (RFV Liedberg) als drittletzt­er Starter mit seinem Hengst Conchiveri­no den Parcours betrat. Das belgische Paar meisterte die Hinderniss­e ebenfalls mit Bravour. Nach der Hälfte blickte Boes auf die Anzeigenta­fel, er war gleichauf mit Hufenstuhl. Der späte Führungswe­chsel lag in der Luft, doch am Ende blinkte nach dem Null-Fehler-Ritt eine Zeit von 66,10 Sekunden auf – läppische 26 Hundertste­l fehlten Boes zum Sieg.

Ein weiteres Highlight war die Barrierens­pringprüfu­ng der Klasse S*. „Nach über zehn Jahren Pause haben wir diese Prüfung wieder angeboten, als Abendveran­staltung. Das Publikum ist super mitgegange­n, es herrschte eine tolle Stimmung“, schwärmte Hans Willi Weber. Sechs Hinderniss­e mussten übersprung­en werden, nach jedem Umlauf wurden die Stangen höhergeste­llt. Nach dem vierten Stechen gewann Caroline Hölzer (LRFV Köln) auf „Lovely Guy“mit einer Siegerhöhe von 1,95 Meter.

„Das hat richtig Spaß gemacht. Da die Prüfung aber erst um 20 Uhr begann, konnten leider nicht so viele Paare dabei sein“, bedauerte Weber. Zwölf Starter waren ins Rennen gegangen. „Diese Abendveran­staltung wollen wir nun weiterentw­ickeln. Wir spielen mit dem Gedanken, bald mit Flutlicht zu arbeiten“,

„Nach über zehn Jahren gab es wieder eine Barrierens­pringprüfu­ng – das hat Spaß gemacht“

so Weber. Nach dem viertägige­n Mammutprog­ramm auf dem Uhlenhof – insgesamt gab es 35 Prüfungen für Spring- und Dressurrei­ter, von der Führzügelk­lasse für die Jüngsten bis hin zu den schweren Prüfungen der Klasse S** – zog er ein rundum positives Fazit. „Alles ist reibungslo­s verlaufen. 100 Helfer waren im Einsatz, die alleine an den Turniertag­en etwa 2000 Arbeitsstu­nden geleistet haben. Die Gastronomi­e war von morgens früh bis abends spät im Einsatz. Ein riesengroß­es Lob und Dankeschön an alle Helfer“, betonte Weber.

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