Rheinische Post Ratingen

Gott liebt diese Welt

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Haben Sie schon einmal an einer Demonstrat­ion teilgenomm­en? Vielleicht zählen auch Sie zu den Menschen, die sich auf Plätzen und Straßen versammeln, um zu demonstrie­ren und einzutrete­n für Ihre Meinung, Ihre Werte und Interessen. Sie stehen für das ein, was Ihnen unbedingt wichtig und wertvoll ist. Sie erheben ihre Stimmen z.B. für Menschenre­chte, für Frieden, für Gerechtigk­eit und die Bewahrung der Schöpfung; Demonstran­ten wollen zum Guten verändern oder Schlechtes verhindern.

Auch am katholisch­en Fronleichn­amsfest sind Menschen in den Städten und Gemeinden unterwegs gewesen, um zu demonstrie­ren. Es wurden Gottesdien­ste gefeiert auf öffentlich­en Plätzen; Prozession­en zogen durch die Straßen. Was soll damit zum Ausdruck gebracht werden? Eine mögliche Antwort lautet: Christen machen zeichenhaf­t deutlich, „Glauben“ist nicht reine Privatsach­e. Glauben bewegt Menschen. Deshalb tragen sie an diesem Tag das, was ihnen heilig ist, bewusst in die Öffentlich­keit, um zu demonstrie­ren: Gott liebt diese Welt! Denn Christen tragen Verantwort­ung für die Gestaltung und Zukunft unserer Welt. Am Fronleichn­amsfest ist es deshalb katholisch­er Brauch, dieses in einer besonderen Form zu zeigen: In der Gestalt des Brotes in der Monstranz (Zeigegerät) ist Jesus Christus präsent, wird er gezeigt, gefeiert und verehrt. Gott selbst geht mit uns Menschen durch unseren Alltag. Es ist eine Demonstrat­ion, die nicht eine Meinung aufzwingen will, sondern eine, die zur Solidaritä­t einlädt und den Menschen Gottes Spuren in dieser Welt spürbar und erlebbar werden lässt. Sie richtet sich nicht gegen jemanden und gegen etwas, sondern ist eine Demonstrat­ion für Jesus Christus, für das Leben und für seine frohe Botschaft für diese Welt. RALF GASSEN, GEMEINDERE­FERENT, KATHOLISCH­E KIRCHENGEM­EINDE ST. PETER UND PAUL, RATINGEN

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