Rheinische Post Ratingen

Die Stadt feiert und zeigt ihre vielen Gesichter

- VON HENRY KREILMANN

Vier Tage lang war die Heiligenha­user Innenstadt im Ausnahmezu­stand: Das Stadtfest lockte auch bei durchwachs­enem Wetter die Besucher in die „Mitte“.

HEILIGENHA­US Die Füße im Sand und mit dem Cocktail in der Hand zurück lehnen, dazu eine spannende Partie Beachvolle­yball verfolgen – einmal im Jahr wird der Kirchplatz zum Urlaubsort mitten in der Stadt. Auf den Pflasterst­einen wartet der Sandstrand jedes Jahr wieder zum Stadtfest für vier Tage auf die „Kurzzeit-Urlauber“, die hier eine Auszeit vom Alltag genießen.

Schon seit Jahren werden – vom TVH organisier­t – mehrere Tonnen Sand zwischen Haupt- und Kettwiger Straße aufgeschüt­tet. Zwei offizielle Beachvolle­yballplätz­e, eine große Tribüne und die Cocktailba­r machen das Strandgefü­hl dann wieder perfekt. Beim Neanderene­rgieCup für die Hobbyspiel­er am Freitagabe­nd, dessen Finale wieder im Flutlicht ausgespiel­t wurde. Das Team „Frida“schlug im Finale das Team „Mein persönlich­er Favorit“mit 2:1, die Organisato­ren freuten sich auch besonders über das Team „Volleyknal­ler“, die sich erst mittags im Schulunter­richt für die Teilnahme entschiede­n haben.

Die Heiligenha­user und ihre Gäste aus der Region lassen sich dabei auch nicht von durchwachs­enem Wetter von ihrer Begeisteru­ng fürs Stadtfest abbringen, das sich mit wolkenverh­angenem Himmel, und mit vereinzelt­en Schauern, wie am Donnerstag­abend, nicht ganz von seiner besten Seite zeigte.

Wer dennoch ein Dach über dem Kopf brauchte, für den lohnte sich ein Besuch in der Ausstellun­g im Alten Pastorat. Dank Spenden konnte man das Gebäude für eine weitere, womöglich letzte Ausstellun­g des Kunstquadr­ates herrichten (ein zügiger Verkauf des Grundstück­es wird angepeilt) – und das Künstlerko­llektiv sorgte gemeinsam mit internatio­nalen Gästen dafür, dass dieser Besuch in Erinnerung bleiben sollte.

Der Schwerpunk­t der Ausstellun­g „MOReALS“lag dabei, wie der Name schon impliziert, auf Wandmalere­ien. Die ersten sichtbaren Veränderun­gen machten in dervergang­enen Woche „KJ 263“und „Kami“aus Krakau: Sie gestaltete­n das Alte Pastorat von außen, „ein wahrer Kraftakt“, wie es von den Künstlern heißt. Für eins der Motive stand Lucas Cranach Pate. Auch in- nen zeigte sich das Alte Pastorat in komplett neuem und vor allem spannendem Gewand. Ob auf der nackten Wand oder auf Leinwand, die Kreativitä­t des Kunstquadr­ates hat in den vergangene­n Jahren die Feste in der Innenstadt mit einem ganz eigenen Akzent ergänzt. Im Jahr 2014 hatten die Künstler das seit 2008 leerstehen­de Gebäude „gekapert“und zu den Neanderlan­d-Tatorten erstmals malerisch gestaltet. Die immer größer gewordene Anzahl von Anhängern der Kulturscha­ffenden wird gespannt sein, welche Wege die Künstler nach dem Verkauf des Gebäudes finden werden, ihre Werke zu zeigen.

Dann vielleicht wieder an der frischen Luft. Und in der boten am Samstag bei der Trödelmeil­e private Verkäufer ihre kleinen und großen Schätze, Klimbim, und Kleinode feil.

Mehr als 160 Anmeldunge­n hatte es im Vorfeld beim Veranstalt­er des Stadtfeste­s, dem Kulturbüro, gegeben, und die Zahl der Anfragen war auch noch kurz vor dem Stadtfest hoch. „Irgendwann ist aber einfach ein Anmeldesto­pp notwendig, wir müssen schließlic­h auch planen“, sagte Kulturbüro-Chef Stephan Nau.

Auch innen zeigte sich das Alte Pastorat in komplett neuem und vor allem spannendem Gewand

 ?? RP-FOTOS (3): ACHIM BLAZY ?? Im ehemaligen Pastorat gab es beim Stadtfest Kunst zu sehen, hier ein Werk von Sadam / Oldhaus und Viktor. Vermutlich wird dies die letzte Ausstellun­g in den Räumen gewesen sein, denn das Grundstück samt Gebäude soll verkauft werden.
RP-FOTOS (3): ACHIM BLAZY Im ehemaligen Pastorat gab es beim Stadtfest Kunst zu sehen, hier ein Werk von Sadam / Oldhaus und Viktor. Vermutlich wird dies die letzte Ausstellun­g in den Räumen gewesen sein, denn das Grundstück samt Gebäude soll verkauft werden.
 ??  ?? Private Verkäufer boten am Samstag auf der Trödelmeil­e kleine und große Schätze, Klimbim und Kleinode an.
Private Verkäufer boten am Samstag auf der Trödelmeil­e kleine und große Schätze, Klimbim und Kleinode an.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany