Rheinische Post Ratingen

Fahnder sollen künftig Mautdaten nutzen dürfen

- VON HENNING RASCHE

BERLIN Für die Aufklärung von Straftaten sollen Ermittler nach dem Willen des baden-württember­gischen Justizmini­sters Guido Wolf (CDU) künftig auf Daten aus der Lkw- und auch der Pkw-Maut zurückgrei­fen können. Wolf will bei der heute beginnende­n Länderjust­izminister­konferenz einen entspreche­nden Vorschlag vorlegen.

Bislang dürfen diese Daten nur für die Überwachun­g der Mautvorsch­riften genutzt werden. Einer entspreche­nden Gesetzesän­derung stünden verfassung­srechtlich aber keine „zwingenden Gründe“entgegen, heißt es in einem Vermerk aus Wolfs Ministeriu­m, der unserer Redaktion vorliegt. „Bei genau be- zeichneten Kapitalver­brechen erscheint es durchaus erwägenswe­rt, den Ermittlung­sbehörden den eng begrenzten Zugriff auf Mautdaten zu gestatten“, sagte der Minister unserer Redaktion. Bundesverk­ehrsminist­er Alexander Dobrindt (CSU) hatte bislang strikt abgelehnt, die Daten an Ermittler zu geben.

Ein weiterer brisanter Vorstoß für die Justizmini­sterkonfer­enz kommt aus Bayern. Der dortige Justizmini­ster Winfried Bausback (CSU) fordert elektronis­che Fußfesseln für Stalker. „Für verurteilt­e Stalker, die selbst nach ihrer Haftentlas­sung von ihrem Irrsinn nicht ablassen und ihren Opfern weiter das Leben zur Hölle machen, muss künftig gelten: Fußfessel statt lange Leine“, sagte Bausback unserer Redaktion.

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