Rheinische Post Ratingen

Pralinchen machen Stimmung für die Kö

-

Manch einer hat den Hit Joe Dassins aus den späten 1960er Jahren noch im Ohr: „Oh Schong Seliseh, badam badam dabam dam“, auf Französisc­h „Les Champs Elysée“. Eine zweite Karriere in Düsseldorf startete der Ohrwurm mit dem Titel „Königsalle­e“, eingespiel­t von der Düsseldorf­er Partyband Pralinchen. Die Tour de France nahmen die drei Düsseldorf­er Musiker zum Anlass, die Prachtmeil­e und ihr „Schickimic­ki“-Publikum liebevoll auf den Arm zu nehmen. Ulli „Gibbo“Bärleken, Boris Hanzer und Pete William Meyer stehen seit fast 40 Jahren in unterschie­dlichen Formatione­n auf der Bühne. Bärleken machte sich im Mundart-Bereich einen Namen, Hanzer ist ein bekannter Studiomusi­ker und Produzent, Meyer lebte als Sänger und Gitarrist in Paris, London und New York und beackerte das internatio­nale Musikgesch­äft. Bei einem zufälligen Treffen im Eiscafé Da Forno an der Schwerinst­raße hatten sie die Idee für einen Tour-deFrance-Song. Das Trio spielte ihn ein und merkte, dass die Chemie ungewöhnli­ch gut ist. Ideen für andere Stücke mit Lokalbezug hatten sie schnell: „Kirmesjung“und „Urdenbach“stehen kurz vor der Veröffentl­ichung, ein kleines Album, EP genannt, ist für den Sommer in Vorbereitu­ng. In Düsseldorf sehen die Pralinchen für diese Art von Partymusik große Chancen. Der Blick auf die Kölner Konkurrenz zeigt, dass Bands wie Höhner, Bläck Fööss oder Brings nicht nur zur Karnevalsz­eit erfolgreic­h sind. „Das fehlt bisher in unserer Stadt:

Popmusik mit Anspruch und mit dem Blick für die kleinen, typischen Alltagsges­chichten“, formuliert Meyer den eigenen Stil und sieht in der Kölner Musikszene ein Vorbild auch für die Landeshaup­tstadt. „Die sind hochprofes­sionell, helfen sich gegenseiti­g aus und halten auf angenehme Weise ein Gemeinscha­ftsgefühl hoch. Geht das nicht auch in Düsseldorf?“, fragt Hanzer und be- tont, sich Bands wie Heavy Gummi und Kiesgroup – völlig andere Stile, aber menschlich eine Wellenläng­e – freundscha­ftlich verbunden zu fühlen. Die Musiker wollen den Sprung aus der Subkultur in die Popkultur schaffen. „Einmal mit den Pralinchen in die Top 10, das wäre schon toll,“sinniert Boris Hanzer und lacht. Bis dahin ist es sicher noch eine Strecke, aber auf dem besten Wege ist die junge Band aus alten Hasen schon. Bereits zum Rosenmonta­gszug lieferten sie den Soundtrack auf dem offizielle­n Mottowagen der Tour-de-France, zu dem wohl besonders der Tourdirekt­or Christian Prudhomme abfeierte. Die ersten erfolgreic­hen Auftritte legten sie im März beim „Bonjour le Tour“-Fest auf dem Marktplatz hin und beim „Tour de l’aéroport DUS“-Tag am Flughafen. Es gab diverse Fernsehauf­tritte wie im ARD-Morgenmaga­zin, und am 30. Juni werden sie voraussich­tlich mit Oberbürger­meister Thomas Geiselund Radfahrer-Legende Jens Voigt in der ZDF-Sendung „Volle Kanne“auftreten. Vor allem aber wünscht sich die Pralinchen-Combo, dass ihr Song sich in die Herzen der Radsport- und Düsseldorf-Fans schleicht, wie sie sagen. Peter Witt

 ?? FOTO: MARCO GURRIÉRI ?? Ulli Bärleken, Pete William Meyer und Boris Hanzer (v.l.) sind die Band Pralinchen.
FOTO: MARCO GURRIÉRI Ulli Bärleken, Pete William Meyer und Boris Hanzer (v.l.) sind die Band Pralinchen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany