Gericht sieht Becker zahlungsunfähig
Londoner Richterin glaubt nicht, dass der Ex-Tennisstar seine Schulden tilgen kann.
LONDON (sid/RP) Tennis-Legende Boris Becker hat mit Unverständnis auf das Urteil des Londoner Konkursgerichts reagiert, das ihn für zahlungsunfähig erklärt hatte. „Ich bin überrascht und enttäuscht, dass Arbuthnot Latham und Co. entschieden haben, dieses Verfahren gegen mich zu führen“, teilte der dreimalige Wimbledonsieger via Twitter mit: „Ich wäre in einem Monat verpflichtet gewesen, den gesamten Betrag zurückzuzahlen. Es ist enttäuschend, dass mein Antrag auf Aufschub abgelehnt wurde.“
Seine Einnahmen seien öffentlich bekannt, und es sei klar, „dass ich die Mittel habe, diese Schulden zurückzuzahlen“, schrieb Becker. Die vom Gericht geforderte Summe würde bei Weitem seine Schulden übersteigen. Richterin Christine Derrett hatte nach einer kurzen Anhörung mit Beckers Anwälten erklärt, es gebe keine glaubhaften Beweise dafür, dass Becker „substanzielle Schulden“demnächst bezahlen werde. Den Antrag der Anwälte auf einen 28-tägigen Aufschub lehnte sie ab.
Die Londoner Privatbankiers Arbuthnot Latham und Co. hatten sich wegen einer angeblich seit 2015 ausstehenden Zahlung an das Gericht gewandt. Beckers Anwälte argumentierten laut englischen Medien, ihr Mandant werde durch den anstehenden Verkauf einer Immobilie auf Mallorca in einem Monat in der Lage sein, eventuelle Außenstände zu begleichen. Richterin Derrett sah es anders. Anwalt Christian Schertz erklärte, sein Mandant werde die Aufhebung der Verfügung beantragen. Becker sei nicht pleite.