Zwei Menschen sterben bei schweren Unwettern
OFFENBACH (dpa) Ein schweres Unwetter hat gestern mit orkanartigen Sturmböen, Gewittern und Hagel über dem Norden und Osten Deutschlands gewütet. Mindestens zwei Menschen kamen dabei ums Leben: Ein 50-Jähriger wurde in der Nähe von Uelzen in Niedersachsen in einem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen. Im Kreis Gifhorn starb eine 83 Jahre alte Frau, nachdem sie mit ihrem Auto durch das Geäst eines umgestürzten Baumes gefahren war. In den betroffenen Regionen kam der Zugverkehr teilweise zum Erliegen.
Örtlich kam es auch in NRW zu Gewittern. In Essen überflutete Regen die Straßen, im Sauerland kamen größere Hagelkörner vom Himmel. Ein Baum auf den Gleisen legte die S6 zwischen DüsseldorfRath und Essen-Kettwig lahm.
Besucher beim „Hurricane“in Scheeßel bei Bremen flohen kurzzeitig in ihre Autos. Nach kurzen hefti- gen Regengüssen mit starkem Wind warnte der DWD vor weiteren Gewittern. Der Veranstalter bat anreisende Gäste, möglichst erst heute zu kommen. Ein Konzert von Guns N’Roses in Hannover wurde unterbrochen.
Wegen des Unwetters ging für Bahnreisende in den betroffenen Gebieten nichts mehr: Umgestürzte Bäume legten beinahe alle ICE-Strecken im Norden lahm. In Hamburg, Hannover, Bremen und Kassel habe die Bahn Züge mit Schlafwagen be- reitgestellt, damit gestrandete Fahrgäste die Nacht dort verbringen könnten. Der Fernverkehr von Hamburg und Hannover nach Berlin wurde am Abend wieder aufgenommen. Die Strecken von Hannover und Bremen nach Hamburg bleiben hingegen voraussichtlich bis heute Morgen gesperrt. Im Süden und Südwesten dagegen schwitzten die Menschen bei rekordverdächtiger Hitze. Am Flughafen Köln-Bonn wurden 37 Grad gemessen.