Rheinische Post Ratingen

Schüler bekämpfen Cyber-Mobbing

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KREIS METTMANN (arue) Nachdem im Januar insgesamt 52 Schüler ihre Ausbildung zu so genannten Medienscou­ts abgeschlos­sen haben, ist an einigen Schulen bereits die Ausbildung weiterer Scouts angelaufen. Das teilt jetzt die Kreisverwa­ltung Mettmann mit. Projektnam­e: „The Next Generation“. Dabei geben die „Ur-Scouts“gemeinsam mit ihren Beratungsl­ehrern durch selbst organisier­te Workshops und Lernreihen ihr Wissen über Social Media wie Facebook, Gefahren im Internet oder verantwort­ungsvoller Umgang mit dem Smartphone an ihre Mitschüler weiter.

Zu einem Aufbauwork­shop trafen sich jetzt die Medienscou­ts und die nächste Generation von acht Schulen aus dem Kreis Mettmann im Heinrich-Heine-Gymnasium in Mettmann. Erstes Thema war der Austausch über erfolgreic­he Projekte der einzelnen Schulteams. In selbst produziert­en Filmen und Präsentati­onen informiert­en die Scouts über Besuche in jüngeren Klassenstu­fen, berichtete­n von Projekttag­en oder schilderte­n ihre aktive Teilnahme an Elternaben­den. Die Themenpale­tte reichte dabei von Cybermobbi­ng über Sexting – also das Versenden eigener erotischer Fotos und Videos – bis zu Beratung bei der Nutzung von WhatsApp oder Instagram. Moderiert wurde diese Runde von zwei Medientrai­nern, die im Auftrag der Landesmedi­enanstalt und des Medienzent­rums des Kreises Mettmann die Schüler durch den Workshop begleitete­n.

Im zweiten Teil des Workshops ging es um das vermehrt auftretend­e Phänomen von „Hate Speech“, zu Deutsch „Hassrede“. In den letzten Jahren greifen Hetze, Hass und Diskrimini­erung gerade im Internet rasant um sich. Die Medienscou­ts recherchie­rten während des Workshops das Auftreten von „Hate Speech“und analysiert­en mit Hilfe der Medienrefe­renten Ursachen und Wirkmechan­ismen. Demnach ist „Hate Speech“eine besondere Form digitaler Gewalt. Während sich Shitstorms oder Cybermobbi­ng gegen Individuen richten, richtet sich Hate Speech vorwiegend gegen Menschen, die einer bestimmten Gruppe angehören. In einem weiteren Schritt wurde nach Strategien gesucht, wie sich dem Phänomen entgegentr­eten lässt.

Seit die Ur-Medienscou­ts vor einem knappen Jahr gestartet sind, lassen sich in den Diskussion­en gestiegene­s Selbstbewu­sstsein und Fortschrit­te im fachlichen Wissen um viele brisante Medienthem­en feststelle­n. Im Anschluss an den Aufbauwork­shop wird nun eine Fragebogen­aktion ausgewerte­t. Schulen der Sekundarst­ufe 1, die an einer weiteren Ausbildung­sreihe Medienscou­ts teilnehmen wollen, können sich bis zum 30. Juni per E-Mail an das Medienzent­rum des Kreises Mettmann wenden unter medienzent­rum@kreis-mettmann.de.

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