Rheinische Post Ratingen

Einfach schwerelos: Wie Tauchen entspannt

In Haan führt der Verein TSV Manta Interessie­rte in den Familiensp­ort ein. Wer es probiert, kann Außergewöh­nliches erleben.

- VON ANNA MAZZALUPI

KREIS METTMANN Daumen und Zeigefinge­r bilden einen Kreis, die übrigen Finger zeigen nach oben. Das Zeichen dafür, dass alles in Ordnung ist. Kurz noch werden die übrigen Handzeiche­n erklärt. Dann geht es los: Langsam und geräuschlo­s tauchen die Pärchen ab. Behutsam bewegen sie sich und wirken schwerelos. Wie kostbare Perlen blitzen die neongelben, -pinken oder -blauen Punkte von Flossen oder Netzen der Sauerstoff­flaschen durch die Tiefe des Wasserbeck­ens

„Man muss sich bewusst machen, dass man unter Wasser nicht miteinande­r reden kann“

Ralf Duckheim Tauchlehre­r im Haaner Schwimmbad. Ab und an zerplatzt fast unscheinba­r eine Sauerstoff­blase an der Oberfläche.

„Die Faszinatio­n ist ganz klar die Schwerelos­igkeit. Tauchen ist ein Sport fürs Leben“, sagt Gero Legner. Er ist der Vorsitzend­e des TSC Manta Haan. Durch das Wasser schweben und andere Welten entdecken – das macht für viele Tauchbegei­sterte diese Sportart zu mehr als nur einem Hobby. Tauchen ist Leidenscha­ft. Das können Interessie­rte bei einem Schnuppert­auchen des familiären Vereins erfahren – und testen, ob Sauerstoff-Flasche, Atemregler und Maske das Richtige sind.

Eine gewisse körperlich­e Grundvorau­ssetzung müssen Tauchanwär­ter allerdings mitbringen. Beim Training setzt der TSC Manta auf solide Schwimmfäh­igkeiten. Die Kondition fördern die fast 60 aktiven Mitglieder, rund ein Drittel davon sind Kinder und Jugendlich­e, etwa durch privates Nordic Walking oder Radfahren. „Tauchen macht viel Spaß. Aber es muss Disziplin vorhanden sein“, erklärt Legner. Der äl- teste Tauchlehrl­ing bisher war 70 Jahre alt und hat nach den Regeln des Verbandes Deutscher Sporttauch­er (VDST) die Ausbildung durchlaufe­n. Menschen mit Behinderun­gen können die Unterwasse­rwelt ebenfalls kennenlern­en.

Die körperlich­e Voraussetz­ung muss der Arzt mit der vorgeschri­ebenen Tauch-Tauglichke­its-Untersuchu­ng bescheinig­en. Stimmt der Druckausgl­eich bei den Ohren? Sind Lunge und Herz in Ordnung? Spricht nach der Untersuchu­ng nichts dagegen, können auch Kinder ab zehn Jahren die Tauchausbi­ldung machen, falls sie Vereinsmit­glied sind. „Uns ist wichtig, dass sie Schritt für Schritt an das Tauchen herangefüh­rt werden. Wer nur schnell den Tauchschei­n machen will, ist bei uns falsch“, betont der Vereinsvor­sitzende. Der TSC sieht Tauchen als Familiensp­ort.

Das unverbindl­iche Schnuppert­auchen ist ohne Mitgliedsc­haft möglich. Regelmäßig sind zum Beispiel Schüler des Haaner Gymnasiums zu Gast. Im Wasser werden das Jacket und die Taucherfla­sche angelegt. Die Ausrüstung stellt der TSC Manta. In einer intensiven Betreuung erklären die erfahrenen Gold- taucher, wie die Luftdruckk­ontrolle funktionie­rt. Sie testen, ob das Mundstück passt, und sie bringen den Kindern grundlegen­de Elemente der Taucherspr­ache bei, bevor es mit der Fünf-Liter-Flasche (fast rund 1000 Liter komprimier­te Luft) auf den Beckenbode­n geht. Konzentrie­rt hören die Kinder zu.

„Man muss sich bewusst machen, dass man unter Wasser nicht ein-

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RP-FOTO: OLAF STASCHIK Völlig losgelöst: Tauchen ist im Prinzip auch für den Stress-Abbau geeignet. Der sportliche Genuss steht bei Manta Haan sowieso im Vordergrun­d.

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