Hamburg und Frankfurt zeigen das Stück
Radio Die komprimierte Hörspielfassung des Jelinek-Textes „Am Königsweg“sendet Bayern 2 am Sonntag, 2. Juli, 15 Uhr. An den drei darauffolgenden Samstagen soll dann auf derselben Welle der ungekürzte Text von insgesamt fünfeinhalb Stunden in drei Teilen gesendet werden. Regisseur Karl Bruckmaier hat für jedes der drei Kapitel der Langfassung ein eigenes Musikkonzept entwickelt. Das Hörspiel wird auch auf sieben CDs veröffentlicht und kann nach den Sendungen als Podcast unter www.hoerspielpool.de abgerufen werden. Theater Am 28. Oktober soll die Theaterversion am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg uraufgeführt werden. Regie führt Falk Richter. Die Inszenierung wird auch in Düsseldorf zu Gast sein. abarbeiten werden. Jelinek versteht sich als „Sprüchesängerin“und „Sprücheklopferin, passen Sie auf, sonst trifft Sie das noch, was ich vorhin abgeklopft habe, damit diese schöne Statue entsteht, statt mit Vorschlaghämmern ruiniert zu werden.“
Immer wieder kommt Jelinek auf das Thema Gewalt zurück. Gewalt in Trumps Denken, Sprache, Handeln. Aber auch auf die Gewalt der anderen. Die versteckte Aggression, die bereits in einer Gesellschaft schlummern muss, wenn die sich entscheidet, einen Rüpel zum Präsidenten zu wählen. Und natürlich lässt sie der Trump-Clan nicht los, die Leute, die da plötzlich aufgezogen sind in der Öffentlichkeit und diesen Präsidenten umringen und ihm zuarbeiten. Nur mit Sarkasmus kann Jelinek über Trumps Frauen schreiben: „ . . . a lso die mit diesen Beinen, nur die eine, die gehörte aber schon ihm, ihm allein, die hat er ausgewählt, sie wohnt im Turm und steht nicht im Sturm, so groß ist sie auch wieder nicht, nicht einmal als Model.“
Das alles führt nicht weiter, aber es erhellt. Es erzählt nichts Neues, eher etwas Uraltes, das sich in diesen Tagen wiederholt. Das ist das Entlarvende und das Erschreckende. Jelinek hat eine Textflächentragödie über einen Immobilienkönig geschrieben – mit offenem Ende. Das überlässt sie der Wirklichkeit.