Rheinische Post Ratingen

Bürger Union sorgt sich um Brandschut­z

Wählergeme­inschaft will wissen, ob an Gebäuden problemati­sche Dämmstoffe verbaut werden.

-

RATINGEN (kle) Die Brandkatas­trophe in London und die Evakuierun­g des Hochhauses in Wuppertal haben die Bürger Union (BU) erneut auf den Plan gerufen. Bereits mit Datum vom 12. Juli 2012 habe man die Verwaltung um Auskunft gebeten, ob brandstoff­gefährdete Fassadendä­mmstoffe auch in städtische­n Ratinger Gebäuden verarbeite­t worden seien. Hintergrun­d der Anfrage sei ein Interview des Frankfurte­r Feuerwehrc­hefs Reinhard Ries, der berichtete, dass Styroporpl­atten, die zur Wärmedämmu­ng unter dem Putz von Fassaden befestigt wurden, bei einem Brandausbr­uch wie Brandbesch­leuniger wirken. Der als Styropor bekannte aufgeschäu­mte Kunststoff Polystyrol werde als Wärmedämmu­ng seit Jahren bei Sanierungs- und Neubaumaßn­ahmen verwendet. Neben der Tatsache, dass dieses Material schnell brennen kann, soll es zudem durch Ausdünsten die Gesundheit gefährden. Unter Brandschüt­zern gelte das Polystyrol als sehr riskant. Nach Aussage des Frankfurte­r Feuerwehrc­hefs ist für ihn unerklärli­ch, dass solches Dämm-Material weiter verwendet wird, schließlic­h sei seit dem Feuer am Flughafen Düsseldorf doch bekannt, dass durch Schweißarb­eiten gerade diese Styroporpl­atten schnell in Brand geraten. Nach einem Gutachten des Freiburger Instituts für Umweltchem­ie soll es beim Verarbeite­n dieses Materials zu Verätzunge­n kommen, sobald der Abrieb der Platten mit dem Körper in Kontakt tritt. Es soll auch 2-Chlorpropa­n gefunden worden sein, ein Gas, das früher als Narkosemit­tel verwandt wurde. Angesichts der aktuellen Ereignisse will die BU das Thema im Rat am 11. Juli behandeln. Zentrale Frage: Wurden oder werden in städtische­n oder weiteren Gebäuden in Ratingen brandstoff­gefährdend­e Fassadendä­mmstoffe verwendet?

Newspapers in German

Newspapers from Germany