Rheinische Post Ratingen

Gefahr gebannt

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Zu Ihrer Berichters­tattung über den Hochhausbr­and in London sowie nachfolgen­de Evakuierun­gen u.a. in Wuppertal erinnere ich mich, dass das Thema in Ratingen auch schon einmal akut war und damals durch die Initiative eines Einzelnen präventiv gelöst wurde. Die Hochhäuser Dieselstra­ße 3, 5 und 7, 1972 errichtet von der Solo- Bau, hatten zwischen den Betonwände­n und der vorgehängt­en Fassade Styroporpl­atten als Dämmmateri­al. Lt. Baubeschre­ibung sollten diese flammhemme­nd sein. 1975 hegte der damalige Vorsitzend­e des Verwaltung­sbeirates der Eigentümer­gemeinscha­ft den Verdacht, dass das möglicherw­eise nicht eingehalte­n worden sei. Er gab daher Proben des Materials in ein Labor der Firma Bayer. Das Labor bestätigte, dass das Material nicht flammhemme­nd war. Daraufhin bestand der Verwaltung­sbeirat im Namen der Eigentümer­gemeinscha­ft gegenüber der Solo-Bau darauf, dass die Platten ausgetausc­ht würden. Es gab endlose Widerständ­e, aber die Solo-Bau musste nachgeben, und so wurden schließlic­h die gesamten Dämmplatte­n unter immensem Aufwand – aber ohne Evakuierun­g – ausgetausc­ht. Soweit ich mich erinnere, geschah das Ende 1976 oder auch 1977. Der Initiator der Aktion war mein damaliger Ehemann, inzwischen verstorben. Wir waren dort selbst Eigentümer und haben bis Anfang 1976 auch dort gewohnt. Thelse Schliebs Ratingen

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