Rheinische Post Ratingen

CDU kritisiert Heinischs Karrieresp­rung

Die Basis ist entsetzt: Der Landtagsab­geordnete wird Staatssekr­etär und verlässt seinen Wahlkreis.

- VON NORBERT KLEEBERG

RATINGEN Der Karrieresp­rung des Landtagsab­geordneten Jan Heinisch zum Staatssekr­etär hat an der CDU-Basis für Entsetzen gesorgt. Ewald Vielhaus, Fraktionsc­hef der Christdemo­kraten in Ratingen, warf Heinisch vor, „nur an die eigene Laufbahn, aber nicht an die Wähler gedacht zu haben“. Und Vielhaus stellte die Frage: „Wer soll jetzt die Interessen der Städte Ratingen und Heiligenha­us adäquat vertreten?“ Auch Wolfgang Diedrich, Vorsitzend­er des einflussre­ichen Ortsverban­des Ratingen Mitte, zeigte sich wenig begeistert von Heinischs schnellem Abflug aus dem Landtag. Noch im Wahlkampf hatte der frühere langjährig­e Bürgermeis­ter von Heiligenha­us betont, dass er sich für die Interessen beider Städte (Westbahn, A 44-Lückenschl­uss) stark machen werde.

Ministerpr­äsident Armin Laschet wird den 41-Jährigen zum Staatssekr­etär für ein völlig neu zusammen- gestelltes großes Ministeriu­m für „Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstel­lung“berufen. Es wird zuständig sein für alles rund um die Kommunen, also Kommunalre­cht und Kommunalfi­nanzen, darüber hinaus aber auch für Städtebau, Landesentw­icklung, Stadtentwi­cklung und die Gleichstel­lung von Mann und Frau.

Zuständige Ministerin wird Ina Scharrenba­ch sein, die in den vergangene­n Monaten als CDU-Sprecherin im Untersuchu­ngsausschu­ss zur Kölner Silvestern­acht fungierte. Die Betreuung des Wahlkreise­s Ratingen/Heiligenha­us werden die anderen drei CDU-Landtagsab­geordneten aus dem Kreis Mettmann mit übernehmen. Dieser Umstand sei Heinisch besonders wichtig, damit die drängenden Themen in seinem Wahlkreis weiterhin unmittelba­r in den Landtag eingebrach­t werden können.

Die CDU-Basis zeigte sich herb enttäuscht. Vielhaus: „Das hätte ich von Jan Heinisch so nicht erwartet.“

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