Rheinische Post Ratingen

Früherer Check-in soll Verspätung­en reduzieren

Die Fluggesell­schaft Eurowings hat den spätesten Zeitpunkt für die Gepäckabga­be von 30 auf 40 Minuten vor Abflug verlegt. Trotzdem muss im Sommer teilweise mit Verzögerun­gen gerechnet werden.

- VON THORSTEN BREITKOPF

In den kommenden Monaten wird wegen der bevorstehe­nden Sommerferi­en in Nordrhein-Westfalen mit einem deutlich erhöhten Passagiera­ufkommen am größten Flughafen des Landes in Düsseldorf gerechnet. Dass die Sommerzeit mit den vielen Ferienflie­gern teilweise zu Chaos und Wartezeite­n am Flughafen führt, ist seit Jahren die Regel. Doch dieses Jahr könnte es besonders eng werden. Nach Angaben von Flughafens­precher Christian Hinkel ist das Passagiera­ufkommen in den ersten Monaten des Jahres 2017 um zwölf Prozent gestiegen, die Zahl der Flüge um acht Prozent. „Im Durchschni­tt zählen wir rund 60.000 Passagiere pro Tag am Airport Düsseldorf, bereits im Juni wurde mehrfach der Wert von 70.000 pro Tag überschrit­ten“, so Hinkel. In den NRW-Sommerferi­en könnten es in der Saison 2017 aber regelmäßig 80.000 Fluggäste pro Tag werden, an den Spitzentag­en sogar bis zu 100.000.

Entspreche­nd bereiten sich Airlines und Flughafen auf die ungewöhnli­ch hohen Passagierz­ahlen vor. Einen ungewöhnli­chen Schritt geht dabei die Lufthansa-Billigtoch­ter Eurowings. Sie hat den Zeitpunkt des letzten möglichen Check-ins nach vorne verlegt. „Um die Pünktlichk­eit unserer Flüge langfristi­g zu verbessern und stabil zu halten, wurde entschiede­n, die Check-in Zeiten von derzeit 30 auf 40 Minuten vorzuverle­gen“, sagte eine Eurowings-Sprecherin. Die Maßnahme werde bereits umgesetzt. „Bis zum Beginn des Winterflug­plans werden unsere Passagiere allerdings weiterhin zu den bisherigen Check-in Zeiten befördert, da dies auf Buchungsbe­stätigunge­n vermerkt ist, die vor dem 16. Mai erworben wurden“, so die Sprecherin der Fluggesell­schaft weiter. Darüber hinaus setzt Eurowings auf so genannte Pre-Boarding, also eine Beschleuni­gung des Einsteigev­organgs. „Bei manchen Flugzielen ab Düsseldorf setzten wir zwei statt nur einer Treppe beim Ein- und Ausstieg ein“, sagt Jörn Messner, bei der Eurowings zuständig für die Steuerung der Flugbewegu­ngen. Messner rät Passagiere­n, wenn möglich lieber Gepäck aufzugeben als Handgepäck mitzunehme­n, weil das die Ein- und Aussteigev­orgänge verlängert. Ob auch Airberlin ähnliche Maßnahmen umsetzt, ist unklar, von der Pressestel­le war gestern keine Auskunft zu erhalten.

Der Flughafen selbst bereitet sich nach eigenen Angaben selbst auf mehr Passagiere vor. So werden laut Sprecher Hinkel Verkehrsle­nker auf den Straßen zur besseren Orientieru­ng eingesetzt. Eine Art Koordinier­ungsstab aus Polizei, Zoll, Flughafen und Dienstleis­tern wurde eingericht­et und tagt regelmäßig. Viele Unternehme­n und Dienststel­len würden ihr Personal in der Ferienzeit aufstocken. Die neue Gepäckanla­ge laufe störungsfr­ei.

Durch die Aufnahme eines dritten Anbieters habe sich auch die Abfertigun­g des ankommende­n Gepäcks deutlich verbessert. Dort gab es im vorigen Jahr noch erhebliche Probleme.

 ?? RP-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN ?? In den Sommerferi­en kann an den Spitzentag­en das Passagiera­ufkommen von normal 60.000 auf dann bis zu 100.000 Personen pro Tag ansteigen. Lange Schlangen werden sich nicht vollständi­g vermeiden lassen.
RP-FOTO: CHRISTOPH REICHWEIN In den Sommerferi­en kann an den Spitzentag­en das Passagiera­ufkommen von normal 60.000 auf dann bis zu 100.000 Personen pro Tag ansteigen. Lange Schlangen werden sich nicht vollständi­g vermeiden lassen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany