Rheinische Post Ratingen

Gefährder an Tour-Strecke gestoppt

Eine Spezialein­heit hat zwei mutmaßlich­e Islamisten aus einem Auto geholt.

- VON CHRISTIAN SCHWERDTFE­GER

DÜSSELDORF Ein Mobiles Einsatzkom­mando (MEK) der Polizei hat kurz vor dem Start der Tour de France in Düsseldorf bei einer Fahrzeugko­ntrolle nahe der Strecke zwei sogenannte Gefährder aus einem Auto geholt. Der Wagen, in dem sich insgesamt fünf Personen befanden, wurde am Donnerstag­abend gegen 19.20 Uhr unterhalb der Rheinknieb­rücke von den Beamten gestoppt. Dabei kam es zu einer leichten Kollision. Die Spezialein­heit, die Zivilkleid­ung und Sturmhaube­n trug, ließ es absichtlic­h dazu kommen, um den Wagen anzuhalten.

Die beiden 22 und 32 Jahre alten Gefährder wurden auf die Wache gebracht und überprüft. Nach ihrer Vernehmung wurden sie wieder auf freien Fuß gesetzt. „Es hat sich bei ihnen kein konkreter Verdacht ergeben“, sagte ein Polizeispr­echer.

Das Fahrzeug wurde von einem Sprengstof­fspezialis­ten untersucht. Auch ein Spürhund kam zum Einsatz, der „etwas erschnüffe­lte“, was sich allerdings als harmlos herausstel­lte. „Der Anfangsver­dacht, von dem Fahrzeugin­halt könne eine potentiell­e Gefahr ausgehen, hat sich nicht bestätigt“, so die Polizei. Nach Informatio­nen unserer Redaktion kommen die beiden nicht aus Düsseldorf, sondern arbeiten nur in der Stadt. Die Polizei war davon ausgegange­n, nur einen Gefährder in dem Wagen vorzufinde­n.

Die Sicherheit­sbehörden befinden sich wegen der Tour de France in erhöhter Alarmberei­tschaft. „Für das Polizeiprä­sidium Düsseldorf ist das der wohl größte Einsatz seit Bestehen der Bundesrepu­blik“, sagte der Direktor des Landeskrim­inalamtes (LKA) Uwe Jacob unserer Redaktion.

Das LKA berät und unterstütz­t die Düsseldorf­er Polizei bei der Tour de France, die heute mit dem Einzelzeit­fahren beginnt. Vor Tour-Start gibt es laut Gefährdung­slage der Sicherheit­sbehörden 86 Personen, von denen eine besondere Gefahr ausgehen könnte. Die beiden Gefährder aus dem Auto sollen nach Informatio­nen unserer Redaktion dazu gehören.

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