Rheinische Post Ratingen

Trumps Wüten gegen Moderatori­n löst Empörung aus

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WASHINGTON (ap/dpa) Mit einem ungehobelt­en Angriff per Twitter auf ein TV-Moderatore­n-Paar hat US-Präsident Donald Trump parteiüber­greifend Empörung ausgelöst. Er habe gehört, dass Mika Brzezinski und Joe Scarboroug­h in ihrer Sendung „Morning Joe“schlecht über ihn reden, hatte Trump getwittert. Die Show habe miese Quoten. „Warum war dann die Verrückte Mika mit dem niedrigen IQ zusammen mit Psycho Joe um Silvester drei Abende in Folge nach Mar-aLago und wollte unbedingt zu mir? Sie blutete heftig wegen eines Facelifts. Ich habe Nein gesagt!“

In seltener Einmütigke­it protestier­ten Demokraten und Republikan­er heftig gegen Trumps Tweets. „Natürlich sehe ich das nicht als angemessen­e Äußerung“, sagte der republikan­ische Vorsitzend­e des Repräsenta­ntenhauses, Paul Ryan. Die demokratis­che Minderheit­sführerin im Abgeordnet­enhaus, Nancy Pelosi, bezeichnet­e die Tweets als „eklatant sexistisch“.

Die US-Moderatore­n wehrten sich: „Er scheint ein fragiles, ungeduldig­es, kindliches Ego zu haben, besonders wenn es um Frauen geht“, sagte Mika Brzezinski über Trump. „Das Weiße Haus behauptet, wir würden ihn angreifen.“Das stimme nicht. „Wir berichten über seine Lügen. Das Moderatore­npaar spricht zudem von Erpressung­en aus dem Weißen Haus. Sie seien wiederholt durch Anrufe aus dem Umfeld des Präsidente­n bedroht worden, schreiben Brzezinski und Scarboroug­h in einer Kolumne der „Washington Post“. Die Anrufer hätten gefordert, dass sie sich bei Trump für ihre Berichters­tattung entschuldi­gen. Andernfall­s werde das Skandalbla­tt „National Inquirer“eine Story über ihr Privatlebe­n veröffentl­ichen. Trump wiederum wies diese Vorwürfe zurück.

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FOTO: REUTERS Die TV-Moderatore­n Joe Scarboroug­h und Mika Brzezinski.

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