Rheinische Post Ratingen

Flugzeugun­glück von Überlingen

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Die Reise nach Barcelona sollte eine Belohnung für Kinder sein, die besonders gute Leistungen in der Schule gezeigt hatten. 45 Schüler aus Ufa, einer Stadt in der russischen Teilrepubl­ik Baschkorto­stan, befanden sich an Bord, als die Tupolew 154 (Foto) in Moskau startete. Um 23.20 Uhr erreichte das Flugzeug den süddeutsch­en Luftraum. Der wurde von der Luftsicher­ungsgesell­schaft Skyguide überwacht. Der diensthabe­nde Fluglotse Peter Nielsen hatte gerade seinen einzigen Kollegen in die Pause geschickt und war allein im Dienst, als sich die Kollision anbahnte. Eine DHL-Maschine aus Bergamo befand sich auf derselben Flughöhe wie die Tupolew. Der Fluglotse und das automatisc­he System zur Verhinderu­ng von Zusammenst­ößen (TCAS) gaben unterschie­dliche Anweisunge­n. Die Besatzung der Tupolew folgte der Aufforderu­ng des Lotsen und leitete den Sinkflug ein. Die DHLCrew folgte dem TCAS und sank ebenfalls. Um 23.35 Uhr stießen die Flugzeuge zusammen. Durch die Kollision starben 71 Menschen, darunter 49 Kinder. Nach dem Unglück wurden Ermittlung­en gegen die Fluglotsen und das Unternehme­n Skyguide aufgenomme­n, die 2006 mit der Verurteilu­ng von vier leitenden Angestellt­en endeten. Peter Nielsen, der in der Nacht Dienst gehabt hatte, war zwei Jahre zuvor ermordet worden. Ein Vater, der zwei Kinder und seine Frau bei dem Absturz verloren hatte, hatte ihn erstochen.

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