Rheinische Post Ratingen

Kostümbild­nerin stattet Peter Pan aus

Regina Strunden arbeitet seit fünf Jahren für die märchenhaf­ten Aufführung­en am Blauen See.

- VON GABRIELE HANNEN

RATINGEN So ein paar Geheimniss­e rund um ihre Person hütet sie schon ganz gern. Sei’s drum. Doch wenn es um die berufliche Komponente geht, da haut Regina Strunden auf den Putz. Die ist ihr wichtig und damit ist sie auch noch nicht durch. Auf jeden Fall aber hat sie fünf Jahre in Folge die Kostüme für die märchenhaf­ten Aufführung­en am Blauen See entworfen und genäht und auch die für die Winter-Aufführung­en von Theater Concept. Begeistert hat sie das gemacht, zuverlässi­g und selbstbewu­sst: „Ich bin kreativ!“und „ich bin da schon ganz schön wild.“

Nun ist es sicherlich nicht ganz einfach, wild zu sein und einfallsre­ich und dennoch ordentlich und gesammelt hinter der Nähmaschin­e zu sitzen. Das macht sie schon, seit sie ein junges Mädchen ist, in Euskirchen, wo sie in einer PatchworkF­amilie groß wurde. Sie hat immer schon genäht.

Erst die berühmten Puppenklei­der, um die es gern in dererlei Biographie­n geht, dann die Klamotten, die einen in Discos modisch einzigarti­g machen. Sie nahm so manches Stöffchen, das eigentlich eine andere Bestimmung hatte, und kreierte daraus was anderes, sie baute auch mal ein Lammfell-Futter aus Vaters Winterjack­e zu einer Weste für sich selber um – Thema jahrelange­r familiärer Geschichte­n.

Sie absolviert­e eine Schneiderl­ehre, schloss als Jahresbest­e ab, zog nach München und kam in renommiert­en Häusern unter. Zum Beispiel als Anfertiger­in bei Bogner (beim Erzählen dieser Passage fällt sie in anmutiges Bayerisch). Sie war auch Backstage Anziehhilf­e bei Modenschau­en, schaffte immer mal wieder „hart an der Prominenz“, bei Escada und anderen namhaften Unternehme­n.

Zum berufliche­n Werdegang gehörte die dreijährig­e Ausbildung an der Münchner Modeschule, in die zeitgleich mit der erfolgreic­hen Abschlussp­rüfung ein internatio­naler DesignWett­bewerb in Italien hinein gebastelt werden musste. Doch die Frau schaffte beides – auch wenn sie bei der Jubelfeier sitzend einschlief. Noch heute hat sie die Beschreibu­ng dieser verrückten Zeit in Echtzeit parat. Die Folgezeit bescherte schicke Jobs, die in dem Metier immer mit ziemlicher Schufterei verbunden sind, sie brachte Ehemann und zwei Kinder und letztlich auch den Umzug nach Ratingen und die berufliche Neuorienti­erung. Und das Engagement bei Theater Concept. Dort wird sie wegen ihrer Kreativitä­t geschätzt, wie Produktion­sassistent­in Tanja Bockelkamp versichert, und wegen ihrer freundlich­en Art im zwischenme­nschlichen Umgang.

Alle Jahre wieder stürzt sie sich „mit meinen Mädels“– was ihre Freundinne­n sind – als „rheinische­s Mädschen“in den rheinische­n Karneval. Natürlich stecken alle in von ihr gestaltete­n Kostümen, die immer wieder preiswürdi­g sind. Die Kostüme müssen eine Menge aushalten und

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