Rheinische Post Ratingen

Aktionstag: Helfer erfüllen Wünsche

Rund 1000 Menschen waren gestern für die Schlüsselr­egion auf den Beinen. Sie unterstütz­en viele Einrichtun­gen.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Glockensch­läge erklangen gestern hinter dem Umweltbild­ungszentru­m. Förster Hannes Johannsen hat dort gemeinsam mit zwölf Helfern der Firma Woelm sowie mit Unterstütz­ung der Stadtwerke eine mobile Kirche gezimmert. Einen hölzernen Nachbau der Hubertuski­rche, die einst im Bereich des Kirchplatz­es gestanden hat – und die sehr wahrschein­lich Namensgebe­rin für die Stadt Heiligenha­us war.

Eine Aktion von vielen, bei denen gestern Heiligenha­user und Velberter Einrichtun­gen mit Unternehme­n aus der Region buchstäbli­ch Hand in Hand arbeiteten. Gestern war Tag der Schlüsselr­egion. Ein Aktionstag, an dem in 50 Einrichtun­gen Mitarbeite­r aus 60 Unternehme­n an 70 gemeinnütz­igen Projekten gearbeitet wurde. „Wir haben mal hochgerech­net und schätzen, dass insgesamt etwa 1000 Menschen für die Aktion im Einsatz sind“, freut sich Gabriele Beutler von der Schlüsselr­egion. Gemeinsam mit Alessa Wendland organisier­t sie diesen besonderen Tag, an dem Firmen aus der Region Mitarbeite­r freistelle­n, damit diese an anderen gemeinnütz­igen Projekten arbeiten können.

Der Schwerpunk­t liegt dabei im Handwerkli­chen, aber nicht nur: So gibt es zum Beispiel auch KniggeKurs­e. Im Heiligenha­user Club gestaltete beispielsw­eise Gartenland­schaftsbau­er Markus van Dyk mit dem ohnehin schwer engagierte­n Fördervere­in die Club-eigenen Gärten neu. Es ginge an diesem Tag auch darum, Kontakte zu knüpfen, die sonst vielleicht nicht zustande kämen, findet Beutler. „Es sind Per- spektivwec­hsel, die auch mal Anreiz geben, über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen.“

Das sieht auch Tanja Bahnen von der Firma Deni zu, die mit drei Mitarbeite­rn im Wohnheim der Lebenshilf­e einen Schattenpl­atz im Garten samt Sitzmöglic­hkeiten baute. „Hier werden ganz unbürokrat­isch Wünsche erfüllt. Und für unsere Mitarbeite­r ist das eine tolle Möglichkei­t, vor allem für unsere Auszubilde­nden. Sie können sich hier mal in anderen Bereichen ausprobier­en.“Bereits bei der Premiere des Aktionstag­es habe die Firma gute Kontakte zur Lebenshilf­e geknüpft.

„Genau das sei der Hintergrun­d, langfristi­ge Kontakte, abgebaute Hemmschwel­len und ganz nebenbei entstehen tolle Dinge“, sagt Beutler. Die Sitzplätze im Garten der Lebenshilf­e wurden aus Europalett­en gebaut, „die hat ganz spontan die Spedition Eischeid zur Verfügung gestellt“, noch so ein positiver Effekt des Netzwerken­s.

Auf dem Hof des benachbart­en Umweltbild­ungszentru­ms wurde währenddes­sen der Hubertuski­rchen-Nachbau fertiggest­ellt, samt Glockentur­m und Glocke. „Wir haben mit der in Heiligenha­us früher üblichen Fachwerkba­uweise gearbeitet und dazu heimisches Holz von der Fichte, die in diesem Jahr ‚Baum des Jahres‘ ist, genutzt. Heraus gekommen ist eine mobile Kapelle, die von 20 Menschen getragen werden kann und die Raum bietet für viele Ideen, Feld-Gottesdien­ste vielleicht“, sagt Förster Hannes Johannsen.

Sicher ist: Die Ergebnisse des Aktionstag­es bereichern die Städte – Hand in Hand arbeiten zahlt sich aus.

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RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY Am Umweltbild­ungszentru­m zimmerten Helfer den Nachbau der Hubertuski­rche. Die Kapelle ist mobil und kann von 20 Menschen getragen werden.
 ??  ?? Landschaft­sbauer Markus van Dyk (r.) gestaltet mit Volker Ebel vom Fördervere­in Club die Grünfläche­n vor der Jugendeinr­ichtung neu.
Landschaft­sbauer Markus van Dyk (r.) gestaltet mit Volker Ebel vom Fördervere­in Club die Grünfläche­n vor der Jugendeinr­ichtung neu.

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