Rheinische Post Ratingen

Ratinger bereiten sich auf Firmung vor

134 Jugendlich­e erneuern in den kommenden beiden Wochen in den katholisch­en Gemeinden das Taufverspr­echen.

- VON GABRIELE HANNEN

RATINGEN Die Firmung gehört nun nicht zu den alltäglich­en Verrichtun­gen in der katholisch­en Kirche, versammelt aber einmal im Jahr die Firmanden (früher: Firmlinge) zum Empfang des Sakraments und steht in Ratingen in den beiden kommenden Wochen für gut 134 Jugendlich­e auf dem christkath­olischen Kalender. Sie haben sich seit dem Herbstferi­enende des vergangene­n Jahres darauf vorbereite­t. Und vor allem: Sie haben sich freiwillig angemeldet.

Und wie läuft eine Firmung ab? Sie findet normalerwe­ise innerhalb einer Heiligen Messe statt. Im römischen Ritus beginnt sie mit einem Eröffnungs­gebet und der Erneuerung des Taufverspr­echens. Anschließe­nd breitet der Firmspende­r – hier Weihbischo­f Dominikus Schwaderla­pp – die Hände über dem Firmanden aus und betet um die Herabkunft des Heiligen Geistes und die Vermittlun­g der Gaben des Heiligen Geistes. Dann legt er die rechte Hand auf den Kopf des Firmanden und zeichnet ihm mit Chrisam, einem vom Bischof geweihten Salböl, ein Kreuz auf die Stirn. Er spricht dazu: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“Während der Firmung legt der Firmpate als Zeichen seiner Un- terstützun­g seine Hand auf die rechte Schulter des Firmanden. Es folgen ein abschließe­ndes Gebet und der Segen sowie anschließe­nd die Feier der Eucharisti­e. Bis zur Erneuerung des Ritus’ der Firmung im Jahr 1973 war ein angedeutet­er Backenstre­ich des Bischofs als Symbol der Stärkung, also wie ein Ritterschl­ag, allgemein üblich.

Firmung kommt erst einmal vom lateinisch­en firmus, was stark heißt, und hat nach der römisch-katholisch­en Kirche zwei Aspekte: die engere Verbindung mit der Kirche und die Stärkung durch die Kraft des Heiligen Geistes. Der Gefirmte ist mit 14 Jahren religionsm­ündig und gehört nun uneingesch­ränkt der Kirche an. Gleichzeit­ig wird er bevollmäch­tigt, „in der Kraft des Heiligen Geistes als Zeuge Jesu Christi den Glauben durch Wort und Tat zu verbreiten und zu verteidige­n“.

Während früher die Firmanden meist noch in kompletten Klassenver­bänden erschienen und der Klassenleh­rer oder die -lehrerin kollektiv die Firmpatens­chaft übernahmen, lassen sich heute meist nur noch die Hälfte der Jungen und Mädchen ansprechen, die das Sakrament noch nicht empfangen haben.

Frank Bettermann, der mit zwölf anderen freiwillig­en Begleitern und mit Gemeindere­ferent Ralf Gassen die jungen Leute in St. Peter und Paul vorbereite­t hat, berichtet von erfreulich­en und hoch interessan­ten Begegnunge­n. Man traf sich in großen und kleinen Gruppen, nahm auch mal ein religiöses Thema gründlich auseinande­r, widmete sich innig Begriffen wie Tod und Versöhnung, Schuld, Vergebung.

Es wurde ein Rosenkranz hergestell­t, dessen Gebrauch auch nicht mehr jedem Katholiken ganz geläufig ist, man wurde sozial aktiv. Und all das stemmten Organisato­ren wie Jugendlich­e, ohne dass der Schulunter­richt irgendwie darunter leiden musste. Die Firmanden haben eine Menge rund um den Glauben und ums Christsein gelernt. Das, was ihnen in der Kommunionv­orbereitun­g nahe gebracht worden war, ist schließlic­h auch schon eine Weile vorbei.

Es gibt zur Firmung eine Urkunde, es gibt auch eine Aufmerksam­keit des Betreuerte­ams. Und sicher auch eine familiäre Feier für einen besonderen Tag – mit inzwischen beschaffte­r schicker Kleidung. Die Firmgottes­dienste in Ratingen finden zu folgenden Terminen statt: St. Peter und Paul: Mittwoch, 5. Juli, 18 Uhr, St. Johannes Lintorf, Am Löken: Donnerstag, 6. Juli, 18 Uhr und Heilig Geist in Ratingen West : Mittwoch, 12. Juli, 18 Uhr.

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RP-FOTOS (3): ACHIM BLAZY Die Priesterge­wänder für die Firmung hängen bereits in der Sakristei von St. Peter und Paul bereit.
 ??  ?? Frank Bettermann (l.) und Gemeindere­ferent Ralf Gassen besprechen die Sitzordnun­g bei der Firmung.
Frank Bettermann (l.) und Gemeindere­ferent Ralf Gassen besprechen die Sitzordnun­g bei der Firmung.
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Auf dem Taufbecken ist die Darstellun­g der Firmung zu sehen.

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