Rheinische Post Ratingen

Zierfische: Einige Tipps für Anfänger

- VON BRIGITTE BONDER

Zierfische sind besonders für Berufstäti­ge gut geeignete Haustiere. Größere Aquarien sind wartungsar­m, eine regelmäßig­e Kontrolle ist jedoch notwendig.

Aquarien sehen nicht nur schön aus, sie wirken auf den Betrachter auch beruhigend und entspannen­d. Viele scheuen jedoch die Anschaffun­g von Zierfische­n, wenn sie an die komplizier­te Technik denken. Ob passendes Filtersyst­em, Beleuchtun­g, Sauerstoff­versorgung und Heizung – die Experten vom Industriev­erband für Heimtierbe­darf erklären, dass ein gepflegtes Aquarium mit gesunden Bewohnern nicht immer alle technische­n Komponente­n benötigt.

In jedem Fall gilt : Große Becken pflegeleic­hter. „Wichtig ist vor allem, auf die Beckengröß­e zu achten“, rät Florian Grabsch vom Verband Deutscher Vereine für Aquarienun­d Terrarienk­unde. „Eine bestimmte Mindestgrö­ße, beispielsw­eise 54 Liter, verleiht dem Becken eine gewisse Fehlertole­ranz.“Größere Wassermeng­en sind besser zu pflegen als kleinere, da sie eventuelle Pflegefehl­er der Aquarienne­ulinge besser ausgleiche­n.

Hier entsteht ein sich selbst regulieren­des, kleines Ökosystem. Wichtig ist, dass die Zierfische zusammen passen, Fachhändle­r beraten bei der Auswahl des geeigneten Besatzes. Ganz ohne Heizung lässt sich beispielsw­eise ein kleiner Schwarm Kardinalfi­sche halten. „Sie kommen mit der Zimmertemp­eratur gut zurecht, sind klein und friedlich und vermehren sich sogar in Maßen“, erklärt Florian Grabsch. „Auch Papageienp­laties, Zwergkärpf­linge und gefleckte Panzerwels­e eignen sich, neben vielen anderen Arten. Bei der Bepflanzun­g können Aquariumfr­eunde auf Wasserkelc­he, Anubien und viele günstige Stängelpfl­anzen wie Bacopa, Wasserpest, Hygrophila und Vallisneri­en zurückgrei­fen.“

Deutlich anspruchsv­oller sind hingegen tropische Fische. Sie mögen Wassertemp­eraturen von 24 bis 28 Grad, daher muss ein tropisches Aquarium mit einer Heizung ausgestatt­et sein. Da die meisten Fischarten empfindlic­h auf Schwankung­en reagieren, sorgen sogenannte Regelheize­r für konstante Temperatur­en.

Eine große Rolle spielt die Beleuchtun­g des Aquariums. Auf keinen Fall darf das Becken in der Sonne stehen, da sich dann schnell ungeliebte Algen bilden. Eine künstliche Lichtquell­e ist daher ein Muss. Mit der richtigen Beleuchtun­g wirkt das Aquarium dekorativ und die Fische können von ihren neugierige­n Besitzern gut beobachtet werden.

Außerdem sorgt erst die passende Beleuchtun­g für guten Pflanzenwu­chs, auch der natürliche Lebensrhyt­hmus der Fische wird durch das Licht bestimmt. Eine Zeitschalt­uhr garantiert die Regelmäßig­keit und gleichblei­bende Dauer der Beleuchtun­g. Dank energiespa­render LED-Technik kann heute ganz einfach für jedes Becken die optimale Lichtstärk­e und -qualität erzeugt wer- den. Programmie­rbare Dimmer erlauben das schonende Herauf- und Herabfahre­n der Lichtinten­sität.

Klares Wasser für Mensch und Tier

Wer sich das erste Mal ein Aquarium anschafft, muss einen geeigneten Standort finden. Das Becken darf weder in der Sonne noch in Räumen mit extremen Temperatur­schwankung­en stehen und muss auf einer festen, glatten und stabilen Unterlage mit ausreichen­d tragfähige­m Boden platziert werden. Ein Stromansch­luss in der Nähe vermeidet lange Kabelwege.

Ist die benötigte Technik installier­t, sollte das neue Aquarium zunächst in Maßen mit Fischen besetzt werden. „Bei einem 54-Liter-Becken passen je nach Art zehn kleine Fische mit maximal fünf Zentimeter­n Endgröße. Dagegen kann man gerade am Anfang nicht genug Pflanzen im Aquarium haben“, empfiehlt Florian Grabsch allen Neulingen, die es mit Zierfische­n versuchen wollen. „Acht bis zehn kleine Bündel Stengelpfl­anzen dürfen ohne Probleme in einem 54-Liter-Aquarium platziert werden.“In technikarm­en Aquarien ohne Filter verarbeite­t die großzügige Bepflanzun­g Verunreini­gungen wie Nitrat oder Phosphat und sorgt für einen natürliche­n Ausgleich. „Sie bietet Fischen auch Deckung“, zeigt der Experte die Vorzüge auf. Für ausreichen­d Sauerstoff sorgt ein feinkörnig­er Untergrund und ein regelmäßig­er Teilwasser­wechsel mit Bodengrund­reinigung. Gerade bei Anfängern sorgt ein Filtersyst­em für eine konstant gute Wasserqual­ität. Es filtert mechanisch schwebende Trübstoffe heraus, außerdem werden Schadstoff­e wie Ammoniak oder Nitrit biologisch entfernt. Das erhält nicht nur die Fischgesun­dheit, sondern sorgt auch für klare Sicht im Becken.

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FOTO: IVH Auch für Familien mit kleinen Kindern kann die Anschaffun­g eines Aquariums zu einem spannenden und abwechslun­gsreichen Hobby werden.
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FOTO: IVH Guramis sind wie viele andere Zierfische sehr gesellige Tiere: Diese beiden verstehen sich offensicht­lich besonders gut.
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