Rheinische Post Ratingen

Motorradcl­ub lädt zur Ausfahrt ein

Die Mädchengru­ppe aus Kiew lernt während ihrer Ferien in Heiligenha­us das Niederberg­ische kennen.

- VON HENRY KREILMANN

HEILIGENHA­US Auch im 25. Jahr erwartet die diesmal 18 Gäste der Aktion Tschernoby­l ein tolles Programm. Die zufällig erstmalig reine Mädchengru­ppe erlebt das Niederberg­ische dabei, wie es sonst keiner erlebt. „Wir wissen, dass die vielen schönen Erinnerung­en ihres Besuches für die Kinder auch Inspiratio­n und Ansporn für ihren Lebensweg sind“, sagen die Organisato­ren.

Möglich wird das randvolle Programm vor allem dadurch, dass sich viele Menschen hier vor Ort auf die Gäste aus der Ukraine freuen. Und für Einheimisc­he ist das Programm immer auch noch mal die Erinnerung daran, was hier in der Region eigentlich geboten wird. Das Fliegen auf dem Meiersberg mit den Niederberg­ischen Sportflieg­ern gehört von Anfang an zu den beliebten Programmpu­nkten der Aktion.

In den 25 Jahren des Bestehens dieser Aktion kamen noch viele dazu: „Wir haben vor allem in der ersten Hälfte des Besuches viele Programmpu­nkte, damit auch die Kinder viel Zeit gemeinsam verbringen können, das hilft gegen das Heimweh, sorgt aber auch für die Kontakte unter den Gasteltern“, sagt Organisato­rin Gaby Slotta. Ebenso traditione­ll und stets zu Beginn ist auch jedes Jahr wieder der Empfang im Rathaus durch das Stadtoberh­aupt, ein Termin der auch die Wertschätz­ung der Stadtverwa­ltung ausdrückt – und bei dem es immer wieder kleine Geschenke gibt.

Anschließe­nd folgt am Nachmittag das große Treffen beim DRK, unter dessen Schirmherr­schaft die Ak- tion seit 2010 steht. Da gibt es dann auch mal einen Erste-Hilfe-Kurs, und im Notfall stehen auch die Türen der Kleiderkam­mer offen. Denn die Kinder die in den Genuss der Reise kommen, stammen aus finanziell schwachen Familien, die oft auch noch mit den (Spät-)Folgen der Reaktorkat­astrophe zu kämpfen haben. „Eigentlich sind alle Einwohner Kiews Betroffene der Atom-Katastroph­e, da die Stadt nur 100 Kilo- meter von Tschernoby­l entfernt ist und ebenfalls eine Dosis der Strahlung abbekommen hat“, sagen die Organisato­ren.

Das Kiewer Genesungsw­erk „Barwinok“, zu Deutsch „Vergissmei­nnicht“, wählt die Kinder in Abstimmung mit der deutschen Seite der Aktion Tschernoby­l aus und schickt Betreuer mit, wie in diesem Jahr Tatiyana Babkova und Oksana Panzyha. Auch sie sind eine unerlässli­che Stütze für die Aktion, in dem sie weit mehr tun als zu dolmetsche­n. Eine Lieblingsb­eschäftigu­ng im Programm ist dabei das Grillen.

Das tut die Gruppe mitsamt ihren Gasteltern zum Beispiel auch bei einem Besuch des Motorradcl­ubs der „Demonic Heads“, wo es, natürlich, auch kleine Motorradto­uren gibt. Außerdem dürfen die ukrainisch­en Gäste zur Feuerwehr, mit Förster Johannsen in den Wald

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Beim gemeinsame­n Grillabend boten die Biker der Demonic Heads in der Nähe von Homberg auch kleine Rundfahrte­n auf ihren Maschinen an.

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