Rheinische Post Ratingen

Alle Augen auf Trudeau

Kanadische­r Charme, engagierte Fußballer und andere G 20-Randnotize­n.

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HAMBURG (RP) Der G20-Gipfel ist nicht nur ein politische­s Ereignis erster Güte – in Hamburg gibt es auch Konzerte, Proteste und nicht zuletzt ein Rahmenprog­ramm für die Partner der Staats- und Regierungs­chefs. Ein kleiner Streifzug abseits der harten Politik. Oh, Canada! Außenminis­ter Sigmar Gabriel weiß, dass er gegen den kanadische­n Premier Justin Trudeau in Sachen Charme keine Chance hat. Gabriel sollte gestern Abend beim „Global Citizen Festival“mit Superstars wie Coldplay, Shakira und Pharrell Williams auf der Bühne ein kurzes Interview geben. Allerdings war auch Trudeau angesagt. „Gegen den Auftritt von Justin Trudeau werden Sie niemand aufbieten können, der in diesem Glanz mithalten kann“, amüsierte sich Gabriel. Und Hamburgs Bürgermeis­ter Olaf Scholz (SPD) würde gern einmal mit Trudeau zusammensi­tzen. Auf die Frage, mit welchen drei Staats- und Regierungs­chefs er ein Bier trinken würde, sagte Scholz bei einer Veranstalt­ung der „Zeit“: „Also, Macron, Trudeau... und jetzt mache ich Ihnen das Leben ganz hart: Frau Merkel würde ich auch einladen.“

Trudeau eroberte viele Herzen in Hamburg schon mit seiner Ankunft. Er und seine Ehefrau Sophie Grégoire brachten ihren 2014 geborenen Sohn Hadrien mit. Die Trudeaus trugen ihren Sohn, der leger mit verwaschen­er Jeans und grünem Langarm-T-Shirt gekleidet war, gemeinsam die Treppe hinunter. Tribünenpl­ätze Unter dem Motto „Yes, we camp!“bietet der FC St. Pauli Demonstran­ten Schlafplät­ze im Millerntor-Stadion an. „Um 12 Uhr werden 200 Schlafplät­ze im Umlauf der Stadion-Haupttribü­ne eingericht­et“, kündigte der Zweitligis­t an. „Der FC St. Pauli steht für eine lebendige Demokratie ohne Wenn und Aber!“, begründete der Club. Damen und Herr(en) Eine Hafenrundf­ahrt ist Pflicht – das mag sich auch Joachim Sauer, Ehemann von Kanzlerin Angela Merkel, gedacht haben, als er das Programm für die Partner der Staats- und Regierungs­chefs zusammenst­ellte. Außerdem auf der Liste: ein Konzert in der Elbphilhar­monie und eine Besichtigu­ng des Rathauses. Als wissenscha­ftlichen Beitrag hat sich der Quantenche­miker Sauer einen Besuch im Klimareche­nzentrum gewünscht. Dort werden jede Menge Daten gesammelt. Der Besuch hat einen Hintergeda­nken: Es wird befürchtet, dass Trump jeden Fortschrit­t im Kampf gegen den Klimawande­l blockieren könnte. Wenn Sauer Glück hat, wird er nicht der einzige Mann sein: Philip May, der Mann der britischen Premiermin­isterin, hat sein Kommen zumindest zugesagt.

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FOTO: DPA Sophie Grégoire und Justin Trudeau mit ihrem Sohn Hadrien.

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