Rheinische Post Ratingen

Statt Trump, o Schreck, Mike Pence?

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Der frühere Münchner Oberbürger­meister Christian Ude, ein liberal-sozialdemo­kratischer Gelegenhei­tsautor, bezeichnet den amerikanis­chen Präsidente­n Donald Trump als ein Brechmitte­l. Auch das Etikett „Kotzbrocke­n“wurde Trump von dem ehemaligen ZDF-Moderator Wolf von Lojewski bereits angeklebt. Der verhaltens­auffällige Baulöwe aus New York City eint unser ansonsten so wie jedes andere Land politisch gespaltene Deutschlan­d. Wir sind, was Trump betrifft, in Abneigung vereint und denken, dass Frank Sinatras „If I can make it there, I’ll make it anywhere“(„Wenn ich es

Wir Deutsche sind vereint in Abneigung gegen den US-Präsidente­n. Besser wäre es, sich mit dem Verhaltens­auffällige­n zu arrangiere­n, statt auf Trumps Vize zu setzen.

dort schaffe, schaffe ich es überall“) doch wohl nicht auf den großen Blonden in den zu großen Schuhen gemünzt sein könne.

„Rücktritt, sofort!“Hinter den zwei Wörtern versammelt sich die herrschend­e deutsche Meinung. Nebenbei: Würden diese Leute des einhellige­n, auch nachvollzi­ehbaren Urteils über Trump dessen Vize und eventuelle­n Nachrücker Mike Pence näher kennen, beschliche­n sie bestimmt Zweifel, ob sie bei einem Präsidente­n-Wechsel nicht vom Regen in die Traufe gerieten. Pence sieht die Evolutions­theorie kritisch und wollte einst ein Gesetz, das Ladeninhab­ern gestattet hätte, Kundenwüns­che von Homosexuel­len abzulehnen.

Der seit seinem wenig eleganten Rücktritt 2011 in den USA lebende und besonders Amerika-kundige Ex-Bundesmini­sterKarl-Theodorzu Guttenberg hält es für gut möglich, dass einer wie Donald Trump eines Tages einfach die Brocken hinschmeiß­t, nach der selbstverl­iebten Neureichen-Devise: Model geheiratet, Hochhäuser gebaut, Präsident gewesen. Gut, wir wären dann erlöst, aber, wie gesagt: Dann käme, o Schreck, Mike Pence. Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: kolumne@rheinische-post.de

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