Rheinische Post Ratingen

Evonik verbündet sich mit IBM

Künstliche Intelligen­z soll helfen, die Wünsche der Kunden zu verstehen.

- VON REINHARD KOWALEWSKY

ESSEN Der Chemiekonz­ern Evonik investiert 100 Millionen Euro in ein neues Digitalisi­erungsprog­ramm. Dabei will er mit dem US-Konzern IBM sowie der Universitä­t Duisburg-Essen eng zusammenar­beiten. Dies erklärte das Unternehme­n gestern, als der Ableger Evonik Digital GmbH in der Essener Innenstadt vorgestell­t wurde.

Als ein Projekt will Evonik die Kapazitäte­n des Computersy­stems Watson von IBM nutzen, das mit extrem hoher Rechenleis­tung in der Lage ist, praktisch unbegrenzt­e Datenmenge­n selbst dann zu analysiere­n, wenn diese auf den ersten Blick keinerlei Zusammenha­ng haben. „Wir wollen besser wissen, wie wir die Kunden unterstütz­en können“, sagte Henrik Hahn, Digital-Chef von Evonik.

Martina Koederitz, Vorsitzend­e der Geschäftsf­ührung der IBM Deutschlan­d, ergänzte: „Wer künf- Henrik Hahn Digital-Chef des Chemiekonz­erns Evonik tig erfolgreic­h sein will, kommt an künstliche­r Intelligen­z nicht vorbei. Mit Watson schaffen wir die Grundlage dafür, dass Unternehme­n vorhandene­s Wissen klug nutzen und weiterentw­ickeln können.“

Evonik will mit dem Digitalzen­trum auch neue Vertriebsw­ege über das Internet ausprobier­en. Bisher verkauft der Spezialche­miekonzern seine Produkte praktisch nur an andere Unternehme­n, die damit Waren für die Endkunden herstellen. Künftig sollen manche Rohstoffe, wie beispielsw­eise ein Extrakt aus Blaubeeren zur gesunden Ernährung, für jedermann angeboten werden. „Wir wollen für uns neue Geschäftsm­odelle ausprobier­en“, sagte Hahn.

Das Zentrum soll auch helfen, die großen Werke von Evonik besser zu managen. So sollen Techniker bei der Wartung von Anlagen durch Virtual-Reality-Brillen erfahren, welchen Arbeitssch­ritt sie am besten als nächstes machen sollten.

„Wir wollen für uns neue Geschäftsm­odelle ausprobier­en“

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