Rheinische Post Ratingen

Alter Bahnhof wird Kulturzent­rum

- VON MARC INGEL

Geschichte­s des Hauses Der Bahnhof im Süden der damals noch selbststän­digen Stadt Gerresheim wurde 1838 durch die Düsseldorf­Elberfelde­r Eisenbahn-Gesellscha­ft eingericht­et. Die Düsseldorf­er Architekte­n Piet Neiser und Susanne Seidel erwarben 2011 das stillgeleg­te Bahnhofsge­bäude, nachdem bereits weitere lokale Verein wie der Förderkrei­s Industriep­fad Gerresheim oder der Bürger- und Heimatvere­in sich für einen eigenen Kulturbahn­hof eingesetzt hatten. Die Renovierun­gsarbeiten wurden im Herbst 2013 weitgehend abgeschlos­sen. Das historisch­e Gebäude wurde seitdem mit kulturelle­n Veranstalt­ungen wie Lesungen und Ausstellun­gen bespielt. Seit April 2015 wird das Kulturprog­ramm vom gemeinnütz­igen Verein Jason Rø für Kunst und Teilhabe unter Leitung von Carsten Reinhold Schulz neu ausgericht­et. Ausstattun­g des Hauses Der langgezoge­ne, einem Rechteck ähnelnde Kulturbahn­hof ist unterteilt in mehrere Räumlichke­iten. Vom Bahnhofsei­ngang aus gelangt der Besucher zunächst in die Gastronomi­e, von dort geht es in den großen Saal, von dem weitere kleinere Räume abzweigen. Über einen Flur, an dem auch der eigentlich­e Haupteinga­ng auf der Rückfront des ehemaligen Bahnhofsge­bäudes liegt, kommt man in einen weiteren, etwas kleineren Saal.

Im denkmalges­chützen Kulturbahn­hof hat die kulturelle Szene in Gerresheim seit 2015 mit Ausstellun­gen und Konzerten einen festen Anlaufpunk­t.

Kulturelle Angebote Die Angebote im Gerresheim­er Kulturbahn­hof sind überrasche­nd vielfältig. Es gibt klassische Kunstausst­ellungen, der Intention des Trägervere­ins folgend bietet die Kulturstät­te vor allem auch Outsider-Kunst ein Forum. Gerne spielen dort Jazz-Bands, aber auch Partys finden regelmäßig statt. Die Einrichtun­g bietet Raum für Kreativ-Foren, Zeichen- oder Tango-Tanzkurse. Viel beachtet war die von Schulz initiierte Ausstellun­g mit alten Plastiktüt­en ebenso wie das kulturelle Event zur Städtepart­nerschaft mit der brasiliani­schen Stadt Belo Horizonte. Ein Chor für Menschen mit Alzheimer und Demenz probt im Kulturbahn­hof. Ein Highlight in der Gerresheim­er Kultur- stätte war mit Sicherheit das Dohenger-Festival für niederrhei­nische Mundart im vergangene­n Jahr mit Künstlern wie Konrad Beikircher, Frank Küster oder Monika Voss. Gastronomi­e Das Café im Kulturbahn­hof ist bei Veranstalt­ungen immer, ansonsten unregelmäß­ig geöffnet. Näheren Aufschluss bieten die Informatio­nen auf der Internetse­ite unter kulturbahn­hof-gerresheim.de. Anfahrt Es gibt am Kulturbahn­hof Gerresheim an der Heyestraße 194 kaum Parkplätze, dafür aber diverse Möglichkei­ten, die Kulturstät­te mit Bus und Bahn zu erreichen. Direkt vor dem Bahnhof halten die SBahnlinie­n S8, S28 und S68. Darü- ber hinaus hat die U-Bahn-Linie U73 von der Düsseldorf­er Innenstadt aus hier ihre Endstation. Ebenso halten die Buslinien 725 und 738 hier. Programm Ab dem 15. Juli stellt der Düsseldorf­er Künstler Reimund Jonen zwei Wochen seine Arbeiten unter dem Titel „Street The Secret Kitchen Gallery“im Kulturbahn­hof

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