Anwohner bewerfen Feuerwehrleute
Bei einem Brand in einem Hochhaus in Ratingen West gab es vier Verletzte. Einsatzkräfte wurden behindert.
RATINGENWEST Erneut hat es in Ratingen West einen Großeinsatz der Feuerwehr gegeben. Wenig später folgte ein zweiter Einsatz an derselben Stelle, dabei wurden Feuerwehrleute mit Gegenständen beworfen und bei ihrer Arbeit behindert.
Die Chronik der Ereignisse: Am vergangenen Mittwochabend wurden Kräfte der Feuerwehr um 18.55 Uhr zu einem gemeldeten Brand auf einem Balkon im zweiten Obergeschoss eines Hochhauses an der Jenaer Straße gerufen. Aufgrund der Meldung wurden umgehend drei Löschzüge sowie der Rettungsdienst der Feuerwehr zur Einsatzstelle entsandt.
Bereits auf der Anfahrt konnte man eine größere Rauchsäule sehen, der Einsatzleiter ließ umgehend die Alarmstufe erhöhen. Dadurch kamen ein vierter Löschzug und die Führungskomponente zum Einsatz. Auch rettungsdienstliche Unterstützung aus Düsseldorf wurde geschickt. Zugleich wurden umfangreiche Maßnahmen der Polizei des Kreises Mettmann eingeleitet.
Auf einem Balkon brannte es. Die Rauchentwicklung zog in die dahinter befindliche Wohnung und auch direkt den Fassadenverlauf entlang nach oben. Der eigentliche Brand war schnell unter Kontrolle gebracht und gelöscht.
Umfangreicher gestalteten sich die weiteren Maßnahmen. So wurden die gesamte Etage und die Wohnung oberhalb der Brandstelle kontrolliert. Dort konnte eine leicht verletzte Bewohnerin in Sicherheit gebracht werden. Alle Wohnungen oberhalb des Brandes wurden überprüft. Diese Maßnahme betraf insgesamt sieben Geschosse. Dort konnten zwei weitere, leicht verletzte Bewohner versorgt werden.
Aufgrund des Verdachts einer Rauchgasvergiftung wurden sie in ein Krankenhaus gebracht. Wegen der hohen Temperaturen klagte ein eingesetzter Feuerwehrmann über Kreislaufprobleme. Auch er musste vom Rettungsdienst behandelt werden. Insgesamt waren 65 Einsatzkräfte der Berufsfeuerwehr bzw. des Rettungsdienstes, die Löschzüge aus Ratingen Mitte, Tiefenbroich und Lintorf sowie zwei Sondereinheiten im Einsatz.
Zehn Trupps waren unter Atemschutz tätig. Die Einsatzstelle wurde nach Abschluss der Maßnahmen an die Kriminalpolizei übergeben. Noch während der Rückfahrt zur Wache wurde die Feuerwehr erneut zu dem Brandobjekt in der Jenaer Straße alarmiert. Ein Bewohner hatte bei der Ankunft in seinem mehrere Etagen oberhalb der Brandwohnung liegenden Appartement Brandgeruch und Rauchausbreitung gemeldet.
Offensichtlich hatte sich in einem Lüftungsabzug des Gebäudes Brandrauch des vorherigen Ereignisses gesammelt.
Daraufhin wurden erneut die anliegenden Wohnungen intensiv belüftet und auf Ansammlungen des giftigen Gases Kohlenmonoxid kontrolliert. Während dieser Maßnahmen meldete sich ein weiterer Hausbewohner mit starken Kopfschmerzen nach dem Brandereignis. Der Verletzte wurde durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus transportiert. In zwei Wohnungen lösten während der Kontrollen Rauchwarnmelder aus und wurden von den Feuerwehrleuten deaktiviert.
Im Verlauf dieser Arbeiten wurden Einsatzkräfte aus dem Hochhaus heraus mit Gegenständen beworfen. „Erst flog ein Buch, anschließend fiel noch ein Glas aus einem der oberen Stockwerke auf uns herab“, berichtete ein Feuerwehr-