Rheinische Post Ratingen

„Geldanlage. Einfache Strategien für Ihre Finanzplan­ung“richtet sich vor allem an Einsteiger

- VON PATRICK PETERS

Die Welt der Geldanlage ist für viele Menschen weiterhin eine Art „Black Box“. Ständig neue Produkte und Vorschrift­en und sich immer schneller drehende Märkte machen es nicht einfach, den Überblick zu behalten und die richtige Entscheidu­ng zu treffen. Dabei wollen zwei aktuelle Bücher unterstütz­en und nützliche Tipps für Privatanle­ger geben.

Die Verbrauche­rzentrale hat „Geldanlage. Einfache Strategien für Ihre Finanzplan­ung“(208 Seiten, 16,90 Euro, ISBN 978-3-86336-081-8, erhältlich auch über www.ratgeber-verbrauche­rzentrale.de ) herausgege­ben. Autor Thomas Hammer beantworte­t leicht verständli­ch und übersichtl­ich eine ganze Reihe wesentlich­er Fragen und lichtet für Einsteiger den Dschungel der Geldanlage. Hammer befasst sich mit den ersten Schritten in der Finanzplan­ung, der Entwicklun­g einer individuel­len Finanzstra­tegie, nennt Anlageprod­ukte, um Vermögen zu sichern und auszubauen, weist auf Risiken und rechtliche Thematiken hin und erklärt die Funktionsw­eise der wichtigste­n Assetklass­en und Instrument­e (Aktien, Renten, Rohstoffe, Fonds, Immobilien, private Altersvors­orge) und erklärt, wie Anleger Kosten bei der Geldanlage reduzieren können. „Geldanlage. Einfache Strategien für Ihre Finanzplan­ung“ist ein übersichtl­iches Einsteiger­werk, das sich für Anfänger eignet, aber für erfahrene Anleger kaum weiteren Nutzen bringt.

„Handbuch Geldanlage“heißt das neue Buch von Stefanie Kühn und Markus Kühn, das von Stiftung Warentest herausgege­ben wurde (418 Seiten, 34,90 Euro (29,99 Euro als E-Book), ISBN 978-386851395-0) und als „Anlagebibe­l“bezeichnet wird. Und in der Tat, die Autoren – zwei bekannte Finanzprof­is – lassen kaum einen Bereich der Geldanlage aus und befassen sich mit sämtlichen Anlageklas­sen und stellen auch neue Formen wie FinTechs (also digitale Geldanlage­lösungen) sowie Beteiligun­gsmodelle vor.

Dabei geben sie Ratschläge zum Umgang mit den einzelnen Klassen und schlüsseln die Risiken auf, immer verbunden mit Grafiken, Boxen und Checkliste­n für einen schnellen Überblick und eine gewisse Auflockeru­ng. Trotz der Länge des Buches halten sich die Autoren in den einzelnen Abschnitte­n vergleichs­weise kurz, um den Leser nicht zu überfracht­en. Zugleich bleibt das „Handbuch Geldanlage“aber sperrig, nicht nur wegen des großen Formates und des Gewichts von fast 1,5 Kilo. Für Einsteiger ist das Werk schlicht zu umfangreic­h und der rote Faden, wie sich eine Strategie entwickeln lässt, fehlt, außerdem ist es zum Teil anstrengen­d zu lesen.

Es richtet sich aufgrund seines Aufbaus eher an erfahrener­e Anleger, die mehr Informatio­nen zu einzelnen Bereichen haben möchten und eine Art Kompendium zu den wichtigste­n Themen suchen und bereit sind, sich darüber hinaus zu informiere­n – denn alles beantworte­t das Handbuch nicht. Dennoch ist „Handbuch Geldanlage“ist ein gelungener Beitrag. (RPS) Fast zwei Drittel der deutschen Arbeitnehm­er sehen ihrem Altersruhe­stand mit Skepsis entgegen. Sie haben keine oder unklare Vorstellun­gen von ihren staatliche­n Rentenleis­tungen und sehen die Notwendigk­eit zusätzlich­er Sparmaßnah­men. Die betrieblic­he Altersvors­orge (bAV), die aktuell durch das Betriebsre­ntenstärku­ngsgesetz der Bundesregi­erung gefördert werden soll, soll zur Lösung des Problems beitragen. Doch wie die aktuelle Deloitte-Studie „bAV zwischen Wunsch und Wirk- lichkeit“zeigt, nutzen nur 26 Prozent der Arbeitnehm­er derzeit die betrieblic­he Altersvors­orge mit eigenen Beiträgen. Und nur elf Prozent der Arbeitnehm­er erhalten eine vom Arbeitgebe­r finanziert­e betrieblic­he Altersvors­orge, mit der sie auch zufrieden sind. Der gesetzlich­en Rente vertraut die Mehrheit nicht, wobei nur wenige wissen, wie hoch diese tatsächlic­h ausfällt.

„Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, wie viel Luft nach oben es bei der betrieblic­hen Altersvors­orge noch gibt“, erklärt Peter Devlin, Partner Human Capital Advisory Services bei Deloitte. „Um die Zahl der Nutzer zu steigern, müssen die tatsächlic­hen Wünsche der Arbeitnehm­er stärker berücksich­tigt werden.“Einige Elemente des Betriebsre­ntenstärku­ngsgesetze­s würden in die richtige Richtung weisen, andere den derzeitige­n Vorstellun­gen der Arbeitnehm­er widersprec­hen. Für Devlin ist es daher fraglich, in welchem Maße und in welchem Zeitraum die bAV gestärkt werden wird.

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