„Geldanlage. Einfache Strategien für Ihre Finanzplanung“richtet sich vor allem an Einsteiger
Die Welt der Geldanlage ist für viele Menschen weiterhin eine Art „Black Box“. Ständig neue Produkte und Vorschriften und sich immer schneller drehende Märkte machen es nicht einfach, den Überblick zu behalten und die richtige Entscheidung zu treffen. Dabei wollen zwei aktuelle Bücher unterstützen und nützliche Tipps für Privatanleger geben.
Die Verbraucherzentrale hat „Geldanlage. Einfache Strategien für Ihre Finanzplanung“(208 Seiten, 16,90 Euro, ISBN 978-3-86336-081-8, erhältlich auch über www.ratgeber-verbraucherzentrale.de ) herausgegeben. Autor Thomas Hammer beantwortet leicht verständlich und übersichtlich eine ganze Reihe wesentlicher Fragen und lichtet für Einsteiger den Dschungel der Geldanlage. Hammer befasst sich mit den ersten Schritten in der Finanzplanung, der Entwicklung einer individuellen Finanzstrategie, nennt Anlageprodukte, um Vermögen zu sichern und auszubauen, weist auf Risiken und rechtliche Thematiken hin und erklärt die Funktionsweise der wichtigsten Assetklassen und Instrumente (Aktien, Renten, Rohstoffe, Fonds, Immobilien, private Altersvorsorge) und erklärt, wie Anleger Kosten bei der Geldanlage reduzieren können. „Geldanlage. Einfache Strategien für Ihre Finanzplanung“ist ein übersichtliches Einsteigerwerk, das sich für Anfänger eignet, aber für erfahrene Anleger kaum weiteren Nutzen bringt.
„Handbuch Geldanlage“heißt das neue Buch von Stefanie Kühn und Markus Kühn, das von Stiftung Warentest herausgegeben wurde (418 Seiten, 34,90 Euro (29,99 Euro als E-Book), ISBN 978-386851395-0) und als „Anlagebibel“bezeichnet wird. Und in der Tat, die Autoren – zwei bekannte Finanzprofis – lassen kaum einen Bereich der Geldanlage aus und befassen sich mit sämtlichen Anlageklassen und stellen auch neue Formen wie FinTechs (also digitale Geldanlagelösungen) sowie Beteiligungsmodelle vor.
Dabei geben sie Ratschläge zum Umgang mit den einzelnen Klassen und schlüsseln die Risiken auf, immer verbunden mit Grafiken, Boxen und Checklisten für einen schnellen Überblick und eine gewisse Auflockerung. Trotz der Länge des Buches halten sich die Autoren in den einzelnen Abschnitten vergleichsweise kurz, um den Leser nicht zu überfrachten. Zugleich bleibt das „Handbuch Geldanlage“aber sperrig, nicht nur wegen des großen Formates und des Gewichts von fast 1,5 Kilo. Für Einsteiger ist das Werk schlicht zu umfangreich und der rote Faden, wie sich eine Strategie entwickeln lässt, fehlt, außerdem ist es zum Teil anstrengend zu lesen.
Es richtet sich aufgrund seines Aufbaus eher an erfahrenere Anleger, die mehr Informationen zu einzelnen Bereichen haben möchten und eine Art Kompendium zu den wichtigsten Themen suchen und bereit sind, sich darüber hinaus zu informieren – denn alles beantwortet das Handbuch nicht. Dennoch ist „Handbuch Geldanlage“ist ein gelungener Beitrag. (RPS) Fast zwei Drittel der deutschen Arbeitnehmer sehen ihrem Altersruhestand mit Skepsis entgegen. Sie haben keine oder unklare Vorstellungen von ihren staatlichen Rentenleistungen und sehen die Notwendigkeit zusätzlicher Sparmaßnahmen. Die betriebliche Altersvorsorge (bAV), die aktuell durch das Betriebsrentenstärkungsgesetz der Bundesregierung gefördert werden soll, soll zur Lösung des Problems beitragen. Doch wie die aktuelle Deloitte-Studie „bAV zwischen Wunsch und Wirk- lichkeit“zeigt, nutzen nur 26 Prozent der Arbeitnehmer derzeit die betriebliche Altersvorsorge mit eigenen Beiträgen. Und nur elf Prozent der Arbeitnehmer erhalten eine vom Arbeitgeber finanzierte betriebliche Altersvorsorge, mit der sie auch zufrieden sind. Der gesetzlichen Rente vertraut die Mehrheit nicht, wobei nur wenige wissen, wie hoch diese tatsächlich ausfällt.
„Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, wie viel Luft nach oben es bei der betrieblichen Altersvorsorge noch gibt“, erklärt Peter Devlin, Partner Human Capital Advisory Services bei Deloitte. „Um die Zahl der Nutzer zu steigern, müssen die tatsächlichen Wünsche der Arbeitnehmer stärker berücksichtigt werden.“Einige Elemente des Betriebsrentenstärkungsgesetzes würden in die richtige Richtung weisen, andere den derzeitigen Vorstellungen der Arbeitnehmer widersprechen. Für Devlin ist es daher fraglich, in welchem Maße und in welchem Zeitraum die bAV gestärkt werden wird.