Rheinische Post Ratingen

Bebou bleibt das größte Fragezeich­en

- VON BERND JOLITZ

Die ersten beiden Wochen der Saisonvorb­ereitung sind um, drei weitere folgen bis zum ersten Zweitligas­piel am 31. Juli gegen Eintracht Braunschwe­ig. Sogar noch einen Monat länger bleibt das Transferfe­nster geöffnet. Wo steht Fortuna auf ihrem Weg in die Saison? Wir geben die wichtigste­n Antworten. Wie weit ist die Kaderplanu­ng? Mit der Rückkehr von Rouwen Hennings, die gestern fixiert wurde (siehe nebenstehe­nden Artikel), hat der Klub einen wichtigen Meilenstei­n erreicht. Zuvor war der Sturm die große Schwachste­lle, da die Youngster Emmanuel Iyoha und Karlo Majic (beide 19) noch nicht so weit sind, die Last der Verantwort­ung zu tragen. Sollte es auch noch gelingen, den Norweger Havard Nielsen vom SC Freiburg loszueisen (unsere Redaktion berichtete), hätte Fortuna mit einem Schlag eine der besten Sturmreihe­n der Liga. Falls es mit Nielsen nicht klappt, muss jedoch auf jeden Fall noch ein Stürmer her, zudem ein Rechtsvert­eidiger und ein Offensivak­teur, der flexibel auf beiden Außenbahne­n eingesetzt werden kann. Wie ist der Stand der Vorbereitu­ng? Im ersten Trainingsl­ager am Wiesensee im Westerwald, das am Donnerstag endete, ging es um die Grundlagen­arbeit. Ab Dienstag wollen Chefcoach Friedhelm Funkel und sein Trainertea­m der Mannschaft in Maria Alm den Feinschlif­f verpassen. Bis zum 19. Juli können sich die Zugänge an die neuen Kollegen gewöhnen, und die Testspiele gegen schwere Gegner – Premier- League-Aufsteiger Brighton & Hove Albion aus England und FC Zbrojovka Brünn aus der ersten tschechisc­hen Liga – werden erste echte Standortbe­stimmungen. Bleibt Ihlas Bebou? Diese Frage nervt inzwischen alle Beteiligte­n, und eine Antwort darauf steht noch immer aus. Angeblich fordert Fortunas Vorstandsv­orsitzende­r Robert Schäfer bis Ende des Monats eine Entscheidu­ng vom togolesisc­hen Nationalsp­ieler, der von der Bundesliga träumt und mit englischen Klubs in Verbindung gebracht wird. Unter fünf Millionen Euro Ablöse wollen die Düsseldorf­er ihn nicht gehen lassen, und wesentlich billiger dürfte auch Kaan Ayhan nicht zu haben sein, der sich ebenfalls noch nicht zu einem endgültige­n Bekenntnis zu Fortuna durchringe­n konnte. Beide stehen bis Juni 2018 unter Vertrag, Ausstiegsk­lauseln gibt es nicht. Sollte einer von ihnen oder sogar beide tatsächlic­h noch gehen, bekämen die Kaderplane­r viel Arbeit: Ohne Ayhan geriete selbst der sehr solide zentrale Block Fortunas (siehe Info) ins Wanken. Wie steht es außerhalb des Sports um den Verein? Das Engagement der Sponsoren Orthomol (Trikot) und Toyo Tires (Ärmel) hat wirtschaft­lich den größten Druck genommen, der Dauerkarte­nverkauf läuft besser als von vielen befürchtet: Mehr als 9000 nach der ersten Phase sind in Ordnung (Vorjahr zur gleichen Zeit 10.000), inzwischen ist die 10.000er-Marke geknackt. In der Vereinsfüh­rung darf sich Aufsichtsr­atsvorsitz­ender Reinhold Ernst entspannt zurücklehn­en. Eine Fangruppe hatte ja versucht, eine außerorden­tliche Mitglieder­versammlun­g zu erwirken, um Ernst seines Amtes zu entheben. Dieses Unterfange­n ist gescheiter­t. Nach einer Woche Laufzeit unterzeich­neten nur 103 Mitglieder – mindestens das 15-fache wäre nötig gewesen.

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FOTO: CHRISTOF WOLFF Ihlas Bebou (links, im 6:1 gewonnenen Testspiel gegen Eisbachtal) muss bald eine Entscheidu­ng treffen.

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