Rheinische Post Ratingen

Wie gerecht ist unsere Welt?

In Hamburg treffen sich zurzeit die Staatschef­s von 20 Ländern, um über Geld, Handel und Klimawande­l zu sprechen. Kritiker finden das nicht richtig.

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Jeden Tag gibt es gerade Bilder aus der Stadt Hamburg zu sehen. Darauf sind Menschen, die demonstrie­ren. Sie halten Plakate hoch. „Armut stoppen“fordern einige. Oder „Rettet das Klima“. Grund für die Demonstrat­ionen ist das G20Treffen. Die G20 ist eine Gruppe von wichtigen Ländern. In Hamburg kommen Politiker dieser Länder zusammen. Auch Deutschlan­d ist dabei. Bei dem Treffen geht es vor allem um Geld und Handel, aber auch um den Klimawande­l. Die Politiker wollen beraten, wie sie Probleme lösen können. Doch viele Menschen sagen: Die Lösungen der Länder sind nicht gut! Deshalb demonstrie­ren sie. Experte Markus Henn kennt sich gut mit den G20 und der Wirtschaft aus. „Bei dem Treffen sind nur wenige Länder dabei“, erklärt er. Das findet er nicht gerecht. „Sie treffen Entscheidu­ngen, die ihnen selbst weiterhelf­en, aber nicht den Ländern, die nicht dabei sind.“Oft sind die besonders arm. Um armen Ländern zu helfen, wollen die G20-Länder zum Beispiel, dass dort mehr Firmen Fabriken bauen. Dann gäbe es mehr Arbeitsplä­tze. Außerdem müssten die Firmen Steuern an das Land zahlen. Mit diesen Abgaben könnten etwa Krankenhäu­ser gebaut werden. Doch oft bauen die Fir- men nur unter bestimmten Bedingunge­n Fabriken in ärmeren Ländern. Sie wollen dann zum Beispiel einige Jahre keine Steuern bezahlen, sagt Markus Henn. So wird es für die Firmen billiger, dort Waren zu produziere­n. Und wenn die Ware billiger ist, lässt sie sich leichter verkaufen. Das nützt auch den Ländern der G20. Denn sie wollen gerne mehr Waren produziere­n und sie dann verkaufen. Etwa Handys oder Klamotten. Das findet Markus Henn nicht gut. Dabei entstünden durch die Fabriken zum Beispiel mehr Abgase, sagt er. Diese seien nicht gut für das Klima. Markus Henn schlägt deshalb vor, weniger und dafür besser zu produziere­n. Dafür muss man sich fragen: Brauche ich ständig neue Klamotten oder das neueste Handy? Und ist es mir egal, ob es Menschen in anderen Ländern wegen der Herstellun­g dieser Sachen nicht gut geht? Für uns in Deutschlan­d würde das also bedeuten, dass wir auch mal auf etwas verzichten müssten. dpa

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FOTO: DPA In Hamburg demonstrie­ren viele Leute – zum Beispiel für Klimaschut­z.

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