Rheinische Post Ratingen

Warum keine Frauen bei der Tour?

Gleichstel­lungsbeauf­tragte des Kreises trafen sich im Museum.

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RATINGEN (RP) Im Museum der Stadt Ratingen trafen sich jetzt die Gleichstel­lungsbeauf­tragten des Kreises zum Erfahrungs­austausch. Die Ratinger Gleichstel­lungsbeauf­tragten Gabi Welsch-Schwalfenb­erg hatte ihre Kolleginne­n ins Café des Museums eingeladen.

Thema war unter anderem das Prostituie­rtenschutz­gesetz im Kreis Mettmann. Ebenfalls wurden weitere Vorbereitu­ngen für den „Infotag berufliche­r Wiedereins­tieg“unter dem Motto „Beruf + Familie – so geht’s“, der am Mittwoch, 11. Oktober, im Bürgerhaus in Erkrath stattfinde­n wird, getroffen.

Anlässlich der Tour de France wurde angeregt über die Frage diskutiert, warum an der Tour de France keine Frauen teilnehmen. Ein kurzer Blick auf die Geschichte macht deutlich, dass Frauen im Radrennspo­rt, genau wie im Fußball, leistungss­tark und erfolgreic­h sind, jedoch hinter den Männern in der öffentlich­en Wahrnehmun­g deutlich zurückblei­ben.

Eine Tour de France der Frauen, La Grande Boucle Féminine Internatio­nale, wurde mit Unterbrech­ungen von 1984 bis 2009 ausgetrage­n. Länge und Bedeutung waren im Vergleich zur Tour der Männer gering. Als Nachfolgev­eranstaltu­ng wird seit 2014 La Course by Le Tour de France zu Beginn als Rundstreck­enrennen vor der Schluss-Etappe der Tour ausgetrage­n.

Auch 2017 wird La Course wieder – entgegen aller Wünsche der Profis nur als 67 Kilometer langes Rennen für die Frauen ausgetrage­n und nur auf einem Teil der Etappe, die die Männer fahren. „Warum?“fragten sich die Teilnehmer­innen. Das sei enttäusche­nd für den Frauen-Radsport, wurde festgestel­lt. Denn: „Statt die Infrastruk­tur der Herren Tour de France zu nutzen und zumindest ein Mehrtages-Rennen anzubieten, wo den Frauen endlich auch der gebührende Raum geboten wird, bekommen die Profis nur ein kurzes Eintages-Rennen. Das erweckt den Anschein, man traue den Damen nicht mehr zu.“Eine Wandlung zeichne sich zum Glück ab: Die Initiative um die Olympiasie­gerin Marianne Vos kämpft um eine Tour de France für Frauen bereits seit 2014. Die Zeichen dafür stünden gar nicht schlecht.

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