Rheinische Post Ratingen

Festival begeistert die ganze Familie

Das Folkerdey-Team schafft es nun schon im elften Jahr, ehrenamtli­ch ein außergewöh­nliches Programm anzubieten.

- VON WOLFGANG SCHNEIDER

RATINGEN Als er am Ende selbst auf der Bühne stand und das tun konnte, was er am liebsten macht, da war der Stress der vergangene­n Tage, die Anspannung wie verflogen. Da genoss Alexander Otto einfach nur noch den Moment: „Für mich ist dieses Konzert Belohnung für die ganze Arbeit in den Tagen vor dem Festival, den wenigen Schlaf und den vielen Stress“, sagt der Vollblutmu­siker und Veranstalt­er des Folkerdey-Festivals auf dem Gelände des Eisenzeitl­ichen Gehöfts im Erholungsp­ark Volkardey.

Das fand am Wochenende zum elften Mal statt und hat sich mittlerwei­le zu einer festen Größe im Veranstalt­ungskalend­er etabliert – und das zu einem großen Teil aus ehrenamtli­chem Engagement heraus. Denn auch wenn mit den Veranstalt­ungsprofis um Johannes Maas vom Jugendzent­rum Lux in der Innenstadt und Jochen Celler, Chef der Lintorfer Manege, echte Experten mit im Organisati­onsteam sind, offizielle Unterstütz­ung von der Stadt gibt es nicht. „All das hier haben wir komplett selbst aufgebaut und über die Jahre etabliert“, sagt Otto über das Festival, das sich jedes Jahre ein bisschen weiter entwickelt.

Stillstand ist woanders, nicht bei Folkerdey. „In diesem Jahr sind wir wirklich zum ersten Mal ein komplett nachhaltig­es Festival. Das Essen kommt zum Beispiel unmittelba­r vom Erzeuger hier aus der Region“, erzählt Otto stolz. Während sich anderswo an diesem Juli-Wochenende im Land Menschen gewaltsam auf die Straße begeben, um gegen Globalisie­rung und Ausbeutung zu demonstrie­ren, zeigen die Folkerdey-Macher, wie einfach es doch sein kann.

Dass es ein Festival für die ganze Familie ist, gehört zum FolkerdeyI­mage, doch bei dieser elften Auflage wurde diese Mehr-Generation­en-Veranstalt­ung noch eine Spur stärker als sonst. Denn zum ersten Mal gab es neben der Hauptbühne, auf denen sich junge Nachwuchsk­ünstler genauso wohl fühlten wie die profession­elleren Bands, die so- gar aus Schottland anreisten, eine kleine Nebenbühne, auf der am Nachmittag unter anderem eine Liedermach­erin mit einem besonders experiment­ellen und beeindruck­enden Programm für die Jüngsten präsentier­te.

Später wurde es dort mit einem abgedrehte­n Musikcomed­ian auch für die Erwachsene­n spannend. „Wir wollten einfach etwas Neues ausprobier­en und sind zufrieden damit, wie es gelaufen ist“, bilanziert­e Otto. Zusammen mit seinem Freund und Mitstreite­r Thomas Gurke versucht er immer wieder, das Festival zu optimieren und Verbesseru­ngsvorschl­äge der Helfer umzusetzen. So gab es mittlerwei­le einen Shuttleser­vice, der Besuchern den dunklen Weg durch den Park zum Parkplatz abnahm.

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RP-FOTOS (2): ACHIM BLAZY Die Lokalmatad­ore „ Drowsy Maggie“spielten mit den beiden Ideengeber­n und Mitorganis­atoren von Folkerdey Alexander Otto (r.) und Thomas Gurke (l.). Für einige Songs spielte Patty Gurdy an der Drehleier.
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Etwa 1000 Besucher verfolgten den Auftritt der Düsseldorf­er Band „Heavy Gummi“.

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