Rheinische Post Ratingen

Prüfer bewerten Arbeit der Gastro-Azubis

Für den Nachwuchs standen die IHK-Abschlussp­rüfungen an. Die Durchschni­ttsleistun­gen sinken.

- VON STEFAN MÜLDERS

KREIS METTMANN Zehn Köche, zwei Restaurant- und vier Hotelfachl­eute legten jetzt erfolgreic­h ihre Abschlussp­rüfungen im Waldhotel Heiligenha­us und der „Kleinen Schweiz“in Velbert-Tönisheide ab. An zwei Tagen stellten sie sich den kritischen Prüfern aus den IHK-Prüfungsau­sschüssen Düsseldorf. Während die einen ihr Können in der Veranstalt­ungsplanun­g und - ausrichtun­g unter Beweis stellen mussten, hatten die anderen ein Drei-Gänge-Menü zu komponiere­n. Die Ausschuss-Vorsitzend­en Walter Stemberg (Haus Stemberg, Velbert), Frank Wiehoff (Kleine Schweiz, Velbert) und Rainer Schulte (Waldhotel Heiligenha­us) gratuliert­en anschließe­nd zum Ende der Ausbildung­szeit und wünschten ihnen alles Gute für die Zukunft.

Das dienstälte­ste Prüfungsau­sschussmit­glied, Walter Stemberg, bedauert allerdings die sinkenden Durchschni­ttsleistun­gen der jungen Leute. „Obwohl die Prüflinge in der Küche vier Wochen vor dem Termin den Warenkorb genannt bekommen, aus dem sie das Menü zusammenst­ellen sollen, lassen die Leistungen nach“, kritisiert er. In rund 40 Jahren Ausschussm­itgliedsch­aft, davon etwa 35 als Vorsitzend­er, hat er viele Jahrgänge erlebt und bemerkt eine sinkende Leidenscha­ft in den jungen Generation­en. „Für die Gastronomi­e muss man mit Herzblut bei der Sache sein. Wer diesen Job nicht lebt, der wird es darin auch nicht weit bringen“, sagt er. Immer wieder erleben er und seine Prüferkoll­egen, dass angehende Köche vollkommen unvorberei­tet in den Abschluss gehen. „Prüfungsan­gst gehört dazu, die hatten wir früher auch. Aber umso mehr muss ich mich vorbereite­n und dazu geben wir ausreichen­d Zeit – anders als noch vor einigen Jahren, als erst am Prüfungsta­g die Zutaten klar waren.“Theoretisc­h könnte jeder Prüfling vier Wochen lang jeden Tag sein Menü üben, um in der Prüfung selbstsich­er zu sein.

Dass das aber auch nicht zwingend so sein muss, beweist Moritz Mehring. Er hat mit der Note „2+“als bester unter den Köchen abgeschlos­sen und genau zwei Mal sein Menü geübt. „Ich bin in meinem Ausbildung­sbetrieb sehr gut auf meinen Beruf und damit auch auf die Prüfung vorbereite­t worden. Da habe ich mich sehr schnell sicher gefühlt“, sagt der Solinger, der im Haaner Restaurant „Fritz Essensart“gelernt hat – und direkt nach Abschluss seiner Ausbildung als Koch eine feste Anstellung bekam. „Darüber bin ich sehr froh“, sagt Moritz Mehring.

Sein Prüfungsme­nü bestand in der Vorspeise aus „Zweierlei von der Wachtel mit Beluga-Linsen-Salat und Balsamicoj­us“, im Hauptgang „Gebratene Dorade mit KnoblauchK­artoffelst­ampf, Zitronenbu­ttersoße und jungem Gewürzspin­at“und schließlic­h als Dessert „Tonkabohne­nparfait mit Johannisbe­erkompott, Butterstre­useln und frischen Himbeeren“.

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RP-AF: BLAZY Bei den Kochprüfun­gen der IHK kommt es auf jede Einzelheit an – wie hier beim Zubereiten von Lachs.

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