Rheinische Post Ratingen

Amt geht härter gegen Falschpark­er vor

Bei einem Einsatz vor zwei Wochen wurde die Feuerwehr durch Autos im Halteverbo­t behindert,

- VON MARITA JÜNGST

HEILIGENHA­US Mitarbeite­r des städtische­n Ordnungsam­tes sind nun regelmäßig rund um Schul- und Hauptstraß­e unterwegs, um nach Falschpark­ern Ausschau zu halten. „Wir haben schon reichlich Knöllchen verteilt“, sagt Kerstin Plambeck, zuständig für den Bereich Sicherheit und Ordnung in der Stadt.

Was sich zunächst nach Geldschnei­derei anhören mag, hat einen ernsten Hintergrun­d. Anfang des Monats war die Feuerwehr zu einem Einsatz an der Schulstraß­e gerufen worden. Durch ein falsch geparktes Fahrzeug auf der Schulstraß­e kamen die großen Feuerwehrf­ahrzeuge nur mit Mühe zur Einsatzste­lle durch.Auf beiden Seiten blieben geschätzt nur noch 20 Zentimeter Platz. Auf der Rückfahrt über die Hauptstraß­e dann das inzwischen Bekannte Bild: Im Halteverbo­t standen sechs Autos, an denen die Feuerwehrw­agen nur im Schritttem­po vorbeifahr­en konnten. „Das ist so, seitdem dort die Baustelle existiert“, sagt Feuerwehrs­precher Nils Vollmer. Aus Mangel an Parkaltern­ativen stellen einge Autofahrer ihren Wagen ins absolute Halteverbo­t.

Für die Feuerwehr ist das ein Problem. „Selbst wenn wir mit den Wagen gerade noch so durchkomme­n, können wir im Ernstfall nicht mehr aussteigen, weil wir die Türen nicht aufbekomme­n“, sagt Vollmer. Oder die Drehleiter kann aus Platzmange­l nicht manövriert werden.

Probleme, an die die Falschpark­er seiner Meinung nach oft gar nicht denken. Auch Kerstin Plambeck unterstell­t den Falschpark­ern keine böse Absicht. Deshalb bemüht sich das Ordnungsam­t die Verkehrssü­nder zu beraten. „Wir versuchen mit Hilfe der Polizei die Halter ausfindig zu machen und ihnen die Situation zu erklären“, sagt Plambeck. Denn bei allem Verständni­s für die Parksituat­ion der Anwohner: „Notfalls wird rigoros abgeschlep­pt“, sagt Plambeck. Schließlic­h zählt bei einem Notfall jede Sekunde.

Und für die Feuerwehr gilt bei jedem Einsatz, die Verhältnis­mäßigkeit der Mittel abzuwägen. „Wenn wir sehen, dass es brennt und Menschen bereits auf dem Balkon stehen, kann der Einsatzlei­ter anordnen, mit Gewalt durch die behindernd­en Autos zu fahren“, sagt Voll- mer. „Das ist rechtlich zulässig. Oder wir räumen die Fahrzeuge weg. Das lässt sich mit vier handelsübl­ichen Schüppen, jede für ein Rad, einfach bewerkstel­ligen. Wir haben theoretisc­h ganz viele Möglichkei­ten, den Weg freizuräum­en, doch alle kosten im Notfall Zeit.“

Außerdem gibt Vollmer zu bedenken, dass sich die Falschpark­er selbst gefährden, denn sie sind es in der Regel, die in einem der umliegende­n Häuser wohnen. Und Kerstin Plambeck erklärt, dass die Feuerwehrf­ahrzeuge mehr Platz brauchen, als Laien dies auf den ersten Blick erkennen. beispielsw­eise um die Drehleiter auszufahre­n. Und die

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Ab sofort darf entlang der Schulstraß­e gar nicht mehr geparkt werden. Wegen der Sperrung der Hauptstraß­e ist hier nämlich nun eine Sackgasse und die Einbahnstr­aßenregelu­ng aufgehoben.

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