Rheinische Post Ratingen

Ab in die Ferien!

Die RP erlebte gestern die letzte Stunde der Klasse 5 a der Liebfrauen­schule vor der Sommerpaus­e.

- VON RICHARD WEIMANN

RATINGEN Wenn man den Klassenrau­m der 5a der Liebfrauen­schule betritt, würde man auf den ersten Blick gar nicht meinen, dass es der letzte Schultag ist. Die Schülerinn­en sitzen brav und geordnet an ihren Plätzen und begrüßen die RP im Chor. Danach ist es überrasche­nd ruhig. Man freut sich wohl erst einmal still auf die Sommerferi­en oder kann es noch gar nicht fassen, dass bald schon wieder ein Jahr vorbei ist.

Trotz der ruhigen Atmosphäre schwebt der Geist der Sommerferi­en natürlich trotzdem über den Köpfen der Schülerinn­en. Zusätz- lich strahlt die Sonne durchs Fenster und macht bereits Lust auf Urlaub, Freizeit und Freunde treffen.

Vorher wird aber trotzdem noch mal „gearbeitet“. Julia Lehmann, Klassenlei­terin der 5a und Lehrerin für Deutsch, Katholisch­e Religion und Musik, hat sich für die letzte Stunde etwas ganz Besonderes ausgedacht.

Nachdem sie der Klasse ein beinahe leeres Blatt ausgeteilt hat, soll jeder rumgehen und auf die Blätter der Mitschüler schreiben, was man an den jeweils anderen mag. Nach kurzem Nachfragen geht es dann auch schon los. Plötzlich wird es doch etwas lauter, als Stühle zurück geschoben und Stifte ausgepackt werden. Fleißig schwirren die Schülerinn­en durch die Klasse und hinterlass­en jeder ihrer Klassenkam­eradinnen etwas Nettes auf ihren Blättern. „Aber nicht einfach nur ,Du bist nett’ aufschreib­en“, fügt Julia Lehman augenzwink­ernd hinzu.

Den Schülerinn­en scheint es sichtlich Spaß zu machen, ihren Klassenkam­eradinnen eine freundlich­e Botschaft zu hinterlass­en. Die Stifte fliegen nur so übers Papier. Dementspre­chend konzentrie­rt sind sie, so dass man immer noch nicht das Gefühl bekommt, in eine Klasse ungeduldig­er und ferienreif­er Schüler geraten zu sein. „Es ist eine reine Mädchenkla­sse. Die arbeiten dann auch“, sagt die Klassenleh­rerin schmunzeln­d.

Als die Stunde fast ihr Ende erreicht hat, kehren alle Schülerinn­en wieder zurück zu ihren Plätzen und lesen sich durch, was ihre Klassenkam­eradinnen ihnen an Botschafte­n hinterlass­en haben. Das Ergebnis zaubert der ein oder anderen Schülerin ein Lächeln ins Gesicht. Die Botschafte­n der Schülerinn­en reichen von dem einfachen Kommentar „Ich finde dich lustig“bis hin zu kleinen Briefen und sogar Gedichten. Die kleinen Freundscha­ftsbekundu­ngen und netten Worte scheinen auch diejenigen zu freuen, die gar nicht direkt gemeint sind. Man hört den anderen zu und freut sich mit ihnen.

Dann ist es aber endlich geschafft: Die Schulglock­e klingelt, die letzte „richtige“Unterricht­sstunde ist offiziell beendet. Vorher aber gibt es noch ein Erinnerung­sfoto. Die Schülerinn­en nehmen ihre Blätter in die Hand und präsentier­en sie breit grinsend der Kamera.

Bevor es jetzt aber wirklich in die Ferien geht, versammeln sich alle Schüler der Liebfrauen­schule noch für den Reisesegen um 9 Uhr auf dem Schulhof. Danach gibt es dann noch Zeugnisse, so dass sie um 9.30 Uhr in die langersehn­ten Ferien aufbrechen können. Geschafft!

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RP-FOTO: ACHIM BLAZY Die Liebfrauen­schülerinn­en zeigen ihre Papiere, auf denen sie Widmungen an ihre Klassenkam­eradinnen geschriebe­n haben.

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