Funkel hat mehr Möglichkeiten
Die Trainingslager haben vor allem Fortunas Zugänge genutzt.
DÜSSELDORF Das zweite Trainingslager ist Geschichte, Fortunas Saisonvorbereitung nähert sich dem Ende. Gestern früh absolvierte Trainer Friedhelm Funkel mit den 28 Profis die letzte Einheit im österreichischen Maria Alm, anschließend ging es per Flugzeug von Salzburg aus zurück nach Düsseldorf. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Wie stark sind die Neuen? Die ersten Eindrücke aus den Trainingslagern am Wiesensee und in Maria Alm sind sehr gut. Niko Gießelmann beeindruckt durch Vielseitigkeit und ist durch seine offene Art schon voll in die Mannschaft integriert. Havard Nielsen macht Stürmer Rouwen Hennings richtig Druck, in einer Zwei-Stürmer-Variante geht an ihm kein Weg vorbei. Florian Neuhaus ist eine echte Alternative fürs zentrale Mittelfeld. Der kroatische U19-Nationalspieler Davor Lovren hat gute Ansätze, braucht aber noch Zeit. Torhüter Raphael Wolf hat im Normalfall keine Chance, Stammkeeper Michael Rensing gefährlich zu werden.
Ist die Mannschaft stärker geworden? Den Beweis dafür wird sie erst in den Pflichtspielen antreten können. Funkel ist jedoch sicher: „Der Konkurrenzkampf ist so groß wie nie zuvor.“
Zeichnet sich eine Stammelf ab? „Keineswegs“, sagt Funkel. „Jeder Einzelne wird zu kämpfen haben, um in den Kader für das erste Zweitligaspiel gegen Eintracht Braunschweig zu kommen.“Das muss er als Cheftrainer natürlich auch sagen, damit sich niemand auf seinen Lorbeeren ausruht. Tatsächlich sind jedoch etliche Profis gesetzt: Michael Rensing, Kaan Ayhan, André Hoffmann, Marcel Sobottka, Adam Bodzek, Oliver Fink und Rouwen Hennings, sofern Letzterer seine Trefferquote endlich verbessert.
Legt sich Funkel auf ein Spielsystem fest? In der Vorbereitung machte Fortuna im 3-5-2, also mit Dreierkette und zwei Spitzen, den besten Eindruck, und Funkel ließ sein Team auch in den wichtigsten Tests gegen Brighton und Brünn so agieren. „Wir werden aber variabel bleiben“, versichert der Coach. „Unsere Startelf wird nicht mehr so leicht vorherzusehen sein wie in der vergangenen Saison.“
Gibt es Gewinner der Vorbereitung? Einer ist Jerome Kiesewetter, der viel engagierter wirkt als zu Beginn der Vorsaison. Die Dreierkette kommt ihm entgegen, da er in diesem System die komplette rechte Seite beackern kann und dort stärker ist als Julian Schauerte oder Il- has Bebou. Weitere Gewinner sind die Youngster Taylan Duman und Kianz Froese: Duman überzeugte in beinahe jedem Trainingsspiel mit seinen technischen Fertigkeiten und stand gegen Brünn in der Startelf, Froese aus der eigenen U23 war weit mehr als nur ein Statist, der den Trainingslager-Kader auffüllte.
Verändert sich der Kader noch? „Es ist durchaus denkbar, dass wir noch jemanden ausleihen, damit er andernorts mehr Spielpraxis erhält“, sagt Funkel. Erste Kandidaten dafür sind trotz seiner starken Leistungen Dumant, Anderson Lucoqui, Marlon Ritter, Emmanuel Iyoha und Karlo Majic.
Wird es weitere Zugänge geben? Fortuna möchte nach wie vor einen Rechtsverteidiger verpflichten. Sollten Bebou oder Ayhan tatsächlich noch den Verein verlassen, müsste nachgebessert werden. In Emir Kujovic wurde eine weitere Alternative für den Sturm verpflichtet .