Rheinische Post Ratingen

Würmer ohne Mund überleben bei 400 Grad

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Tief im Meer leben Würmer, die keinen Mund haben. Früher wussten Forscher nicht, wie diese Tiere überleben können, ohne zu verhungern. Dann fanden sie heraus: Die Würmer haben einen Trick. Damit können sie sich ernähren und sogar giftiges Gas überleben. Die Würmer leben weit unten im Meer, in der Tiefsee. Dort gibt es nicht viel Nahrung. Es ist stockdunke­l. An einigen Stellen passiert aber etwas Besonderes: Heiße Quellen sprudeln aus dem Meeresbode­n, mit Gasen und Wasser. Das Wasser ist bis zu 400 Grad Celsius heiß. Und an diesen heißen Quellen leben die Würmer ohne Mund. Eines der Gase, das aus den heißen Quellen strömt, ist Schwefelwa­sserstoff. Der ist für fast alle Tiere giftig. Doch gerade dort, wo es so richtig ungemütlic­h ist, scheinen sich die mundlosen Würmer besonders wohlzufühl­en. Nicole Dubilier ist eine Forscherin, die sich viel mit Würmern im Meer beschäftig­t. Sie sagt, dass solche mundlosen Würmer besondere Bakterien in ihrem Körper hätten. Diese Bakterien sitzen zum Teil direkt unter der Haut des Wurms. Sie verwenden den Schwefelwa­sserstoff im Wasser als Energieque­lle. Von dieser Energie können die Würmer leben – sie ersetzt ihre Nahrung. Das ist ungefähr so, als hätten sie eine kleine Fabrik in sich, die alles erzeugt, was sie zum Leben brauchen. Doch was haben die Bakterien davon, wenn sie in einem Wurm leben? Das Wasser an den Quellen schießt mit hoher Geschwindi­gkeit ins Meer. Die Bakterien könnten fortgeschw­emmt werden, wenn sie sich direkt an der Quelle ansiedeln würden. Im Körper eines Wurms sind sie dagegen geschützt. dpa

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FOTO: MONIKA BRIGHT/DPA Diese Würmer ohne Mund leben bei heißen Quellen in der Tiefsee.

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