Bürger klagen über neue Rattenplage
Es gibt einen neuen Vertrag zur Schädlingsbekämpfung mit dem Kreis. Doch die Probleme bleiben, so die Bürger Union.
RATINGEN Das permanente Rascheln im Gebüsch, das Huschen über Wege und Freiflächen – die Ratten in der Stadt machen den Bürgern Angst. Selten gab so viele Reaktionen wie auf eine RP-Geschichte über den Rattenbefall an der Boschstraße in Ratingen West und in Lintorf vor wenigen Tagen. Innerhalb kürzester Zeit gingen Mails und mehr als zwei Dutzend Facebook-Kommentare mit weiteren Ratten-Sichtungen im gesamten Stadtgebiet ein. Bürger fühlen sich von der Stadt und dem Kreis Mettmann im Stich gelassen. Dabei sollte ein Ende August 2016 zwischen Stadt und Kreis geschlossener Vertrag eigentlich für Besserung sorgen. Tatsächlich zernagen die Ratten all die Vorteile, die ursprünglich mal auf dem Papier standen.
Einige wenige Hinweise aus den Zuschriften an die Redaktion:
Vier Rattenlöcher an der MaxPlanck-Straße, Ratten in den dortigen Gärten.
Hochstraße, eine Wohnung im ersten Stock: Ratten kommen durch die Kanalisation. Bahnübergang Lintorf. Ratingen Süd, Befall in den dortigen Gärten.
Penny-Parkplatz am Stadionring, zwischen den Frauenparkplätzen und dem Nachbargrundstück.
Speziell in Ratingen Süd hat es immer wieder verstärkt Einsätze für Kammerjäger gegeben. Henning Gutzke hatte gleich mehrere Rattenhöhlen am Bleicherhof entdeckt. Das war bereits im Jahr 2007. Das Thema ist also nicht neu.
Köder seien die effektivste Möglichkeit, um das Rattenproblem in den Griff zu bekommen, sagte Gutzke. Sie werden nicht nur in Löchern platziert, sondern auch in der Kanalisation, wo sie mit Schnüren an den Gullideckeln befestigt werden und herabhängen.
Die Köder seien blutgerinnungshemmende Präparate, so genannte Antikoagulanzien. Sie bewirken, dass die Ratte erst mit verzögerter Wirkung, etwa nach zwei bis vier Tagen, verende. Dies sei wichtig, da die hochintelligenten Ratten immer einen Vorkoster schickten – meist das rangniedrigste Tier. Wenn dieser also sofort nach dem Fressen ster- ben würde, wären die anderen Tiere gewarnt, so Gutzke.
Gründe für das Vorkommen der ungeliebten Nager gebe es viele. Müll und Essensreste seien ein bekannter Faktor, aber auch bauliche Mängel lockten die Tiere an. Ein nur wenige Zentimeter großes Loch