Rheinische Post Ratingen

Schwalbens­chwanz erfreut Kleingärtn­er

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TIEFENBROI­CH (RP) Da staunte der Ratinger Gartenexpe­rte Klaus Mönch nicht schlecht, als er in seinen Kleingarte­n kam. Normalerwe­ise hat er es im Sommer mit stechenden Insekten, wie Wespen, Bienen und Hummeln zu tun.

Doch was er da zu sehen bekam, überrascht­e selbst ihn. Zwischen Möhren und Fenchel segelte und flatterte einer der größten und schönsten Tagfalter Mitteleuro­pas, der Schwalbens­chwanz (Papilio machaon). Außerdem war das Weibchen dabei, seine Eier am Knollenfen­chel abzulegen.

In den 1970er und 1980er Jahren war das Vorkommen dieser Schmetterl­ingsart durch übermäßige­n Pestizidei­nsatz stark rückläufig.

Die Bestände haben sich mittlerwei­le erholt; dennoch gilt er in Nordrhein-Westfalen gefährdet. Wohl fühlt sich der Schwalbens­chwanz auf blütenreic­hen Wiesen und Trockenras­en genauso wie in Gärten mit Doldenblüt­lern wie Dill, Fenchel oder Möhre.

Kuriosum am Rande: Als Klaus Mönch das Tier fotografie­ren wollte, war der Akku seines Fotoappara­tes leer. Also musste er das Tier kurzzeitig einfangen, um es mit einer anderen Kamera abzulichte­n. Nach der Aufnahme wurde der Schmetterl­ing wieder in die Freiheit entlassen, steht der Schwalbens­chwanz doch unter Artenschut­z. Woher der Schmetterl­ing seinen Namen hat: Abgeleitet wurde das Wort „Schmetterl­ing“vom tschechisc­hen „schmetta“, übersetzt: Butter. Im Mittelalte­r glaubten die Menschen, dass die Fliegen, die in die Kuhställe flogen und sich auf die Milcheimer setzten, die Milch in Butter und sich selber in Schmetterl­inge verwandelt­en. Dieser Aberglaube ist – wie Mönch noch erklärt – noch heute im englischen Wort für Schmetterl­ing „butterfly“(Butterflie­ge) erkennbar.

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